Sonntag, 11. August 2013

Home sweet home

Nach 37 Stunden Reisezeit, mit Zwischenstopps in Bangkok, Doha, Frankfurt und Hamburg sind wir am 24. Juli gesund und munter (naja, das weniger) und mit ca. 75kg Gepäck und Souvenirs wieder gut zu Hause angekommen. Dabei kam uns Deutschland ein bisschen wie ein weiteres Reiseland vor - nur so verdammt luxuriös, bequem, leise, lecker und sauber! Selbst Frankfurt wirkte zur Rush-Hour auf uns wie eine Geisterstadt. Wir hatten einen tollen Empfang am Bahnhof in Ludwigslust mit Familie, Dackel Helge und deutschem Brot! :) Die Sommertage in Deutschland waren so heiss wie in Asien, nur die Luftfeuchtigkeit war wesentlich geringer und vom Bett bis zur Dusche haben wir alles in vollsten Zügen genossen. Am schönsten war es natürlich für uns, unsere Familien und Freunde wiederzusehen! Daher ging ein kleiner Feiermarathon in Deutschland los, zuerst eine Willkommensfeier in Hohenwoos, dann Frieda's Taufe, eine zweite Feier in Dresden, mein Geburtstag und viele schöne Sommerabende mit Freunden und Familie zwischendrinn. Mit deutschen Grillköstlichkeiten, Bier und Fotos von unserer Reise haben wir unser Wiedersehen ordentlich gefeiert! Bei einer Foto-Dia-Show bei unseren Wiedersehens-Partys haben wir ein bisschen von all unseren Abenteuern erzählt und die Reise durch 16 Länder, mit 40 Stempeln im Pass, nach 84 Unterkünften und 74 Bloggeinträgen ein bisschen Revue passieren lassen...
Wir freuen uns, nach so langer Zeit wieder zu Hause zu sein und danken allen für den tollen Empfang in der Heimat!
All die Erlebnisse unserer Weltreise werden uns immer begleiten, wir schwelgen noch immer in all den Erinnerungen und vielen Eindrücken, aber freuen uns auch sehr auf die neuen Abenteuer, die hier in Europa auf uns warten!

Hier noch ein paar Fotos von unserer Ankunft und den ersten knapp zwei Wochen in Deutschland:

http://www.flickr.com/photos/walkabout-hannicloud/9486759516/in/set-72157635025913796



Sonntag, 21. Juli 2013

"You not beep, you not go!" - Rückkehr nach Hanoi

Nach ein paar erholsamen und sonnigen Tagen in Hoi An, wo wir unser Gepäck und unsere Eindrücke etwas sortieren konnten, hieß es am Freitagnachmittag Abschied nehmen vom mittlerweile fast heimischen Strand An Bang, dem Café 43, wo wir fast immer gegessen haben und Su's Schneiderei, wo es bei jeder Gelegenheit 'nen Klaps auf den Allerwertesten gab. Bepackt mit unseren nun 20 Kilo extra "Trekkinggepäck" ging es mit dem Taxi auf eine rasante Fahrt gen Danang.

Abschied vom An Bang Strand

Während der hupenden Überholmanöver hat der Taxifahrer die vietnamesische Fahr-Philosophie auf den Punkt gebracht: "You not beep, you not go"... Direkt im nächsten Satz erwähnte er, wie viele Menschen täglich hier bei Unfällen umkommen, nicht verwunderlich! Nach der Ankunft am Bahnhof in Danang haben wir verstanden, was vietnamesischer Ferienbeginn für uns bedeutet - noch mehr Leute und Chaos :) Nach langem Warten zwischen Koffern und immer mehr Menschen haben wir uns dann endlich in die Masse zu unserem Zug einreihen, also schieben dürfen und auf unserem Gepäckwagen haben umstehende Vietnamesen gern alle noch ihre Tüten einfach aufgeladen. Nachdem wir ihn noch über die Schienen gehoben und zum Zug getragen haben, sind wir in unserem Abteil angekommen, was erstaunlicherweise nicht doppelgebucht war :) Unsere "soft mattress" war knallhart und zu kurz für uns, aber nach einer Stunde verzweifelten Suchens nach etwas Essbarem in den anderen Wagons haben wir realisiert, wie viel Glück wir mit unserem Abteil hatten! Der ganze Zug war überfüllt, die Gerüche waren anders extrem in jedem Abteil und überall drängelnde Menschen, die eine ewige Schlange vor dem einzigen Trolly mit Essen bildeten. Im Kampf um den letzten Reis wurden die Essensboxen so hoch wie möglich gestapelt und gehamstert. Nach langem Ausharren, mächtigem Getümmel in engen Gang der 3. Klasse, kurzen klaustrophobischen Schüben und mit Hilfe eines Englisch sprechenden Vietnamesen haben wir letztendlich doch noch etwas bekommen...juhuu!

Hanni hat es geschafft, im "Soft Bed" im Zug nach Hanoi etwas Schlaf zu finden

Nach 17 Stunden Fahrt haben wir Hanoi erreicht und wollten uns bei einem leckeren vietnamesischen Kaffee erholen. Auf Empfehlung unseres Hotels ging es mit Bestellung auf vietnamesisch in der Hand zu der Adresse, wir waren jedoch nach der Zugfahrt so durch den Wind, dass wir uns stattdessen in eine Bierbar gesetzt haben und einen Moment später 2 große Bier vor uns hatten :) Nach einem Koffein-Schock zwei Läden weiter haben wir gestern noch das sarkastisch als "Hanoi Hilton" bezeichnete Gefängnis für politische Gefangene und amerikanische Piloten während des Indochina- und Vietnamkrieges besucht. Da gab es u.a. auch Fotos von DDR-Bürgern und Ernst-Thälmann-Schülern, die Spielzeug und Kleidung für Vietnamesen während des Vietnam-Krieges gesammelt haben. Auf den Bildern haben auch wir manch unserer Spielsachen wiedererkannt und den umstehenden Besuchern von den Beziehungen der DDR zu Vietnam und unserer frühesten Kindheit berichtet. Sie haben uns nur völlig entsetzt wie Aliens angesehen und konnten nicht glauben, dass das unsere Herkunft sei, haha. Bis abends sind wir noch durch die Altstadt Hanois gelaufen, man entdeckt immer wieder neue Straßen, es wimmelt vor Leuten, Mopeds und Eindrücken. Gestern Abend sind wir platt wieder im Hotel angekommen und waren froh, dass wir nicht von einem Moped erwischt wurden.
Heute Morgen ging es früh raus, denn wir wollten noch so gern im Ho-Chi Minh Mausoleum einen Blick auf den balsamierten Ho-Chi Minh erhaschen. Da wir von den endlosen Schlangen und den Ho-Chi Minh verrückten Vietnamesen gehört hatten, wollten wir uns halb 8 anstellen und hatten uns mental auf "Beine in den Bauch stehen" eingestellt. Da unser fauler Taxifahrer aber nicht bis zum Eingang des Parks fahren wollte, irrten wir auf der Suche nach dem Eingang an den Absperrungen entlang. Beim ersten kleineren Durchgang wollte ich einen Polizist nach dem Eingang fragen, da wir nur die Schlange ohne Anfang im Inneren sahen. Er hatte gerade andere Leute vor uns wieder weggeschickt, aber er verstand mich nicht und nach kurzem Zögern hat er uns durchgewunken, denn er dachte wohl, wir wären Nachzügler der asiatischen Touri-Gruppe, die da mit Anmeldung und Sondergenehmigung gerade durchmarschiert  war (oder es war einfach mein Charme oder seine Angst vor uns komischen Riesen, haha). Erst als wir an der Hauptschlange bis kurz vor den Eingang vorbeigelotst wurden, realisierten wir unser Glück. Ohne Eintrittskarte ging es mit der Gruppe direkt zu Onkel Ho, der bewacht und wie eine Wachspuppe in seinem monumentalen Mausoleum zu schlafen schien, was er eigentlich nie haben wollte. Wir waren 10 Minuten nach unserer Ankunft wieder aus dem Mausoleum raus - wir schätzen, das war Weltrekordzeit, denn als wir später den Park verließen, schlängelten sich die Menschenmassen wirklich kilometerlang um die ganze Anlage und durch die Innenstadt, so dass niemand mehr den Anfang fand und zwischen unzähligen Bussen ein wenig Chaos herrschte... Ein Besuch bei Onkel Ho scheint für die meisten Vietnamesen ein gelungener Ferienbeginn zu sein :)
Nach dem Besuch im Mausoleum sind wir als einzige westliche Touristen noch zwischen Strömen von asiatischen Gruppen durch die Parkanlage mit dem Wohnhaus, dem Präsidentenpalast und zu seiner morgendlichen "Mango-Workout-Street" gelaufen. Krönender Abschluss des Ho-Chi Minh Hypes war das etwas DDR-mäßige, kolossale Museum, wo man alles über die Ideologie, seine langjährige Freundschaft zu Russland und die Errungenschaften der Vietnamesen durch Ho-Chi Minh erfahren hat. Nach diesem etwas bizarren Museum sind uns draußen beim Anblick der ewigen Schlangen und des Verkehrs fast die Augen ausgefallen und wir fühlen uns heute als Glückspilze von Hanoi :)


Fast wie gephotoshopt - wir vorm ehemaligen Präsidentenpalast

Das Ho-Chi Minh Mausoleum
Ein Teil der unendlich langen Warteschlange vorm Ho-Chi Minh Mausoleum, die wir überspringen konnten

Ein paar weitere Fotos von Hanoi gibt es hier:


Und auch im Album von Hoi An sind einige neue Fotos:

http://www.flickr.com/photos/walkabout-hannicloud/9332594594/in/set-72157634593771698

Wir können gar nicht glauben, dass es übermorgen in den Flieger nach Deutschland geht!!!
Wir freuen uns auf euch alle und genießen bis dahin den Wahnsinn von Hanoi :)

Allen einen schönen sonnigen Sonntag in der Heimat wünschen Hanni und Cloudy!


Sonntag, 14. Juli 2013

Laternen, Strand und Anzüge in Hoi An

Nach unserer letzten (!) Nacht-Busfahrt sind wir zusammen mit Jesper am 8. Juli in Hoi An angekommen. Die Fahrt im "Rollercoaster" war wie üblich - Hanni's Beinhaare wurden schamlos angefasst, der Bus hat morgens um 6 Uhr beim Aufwachen 35 mal in der Minute gehupt und es gab mal wieder mehr Passagiere als Bettgestelle. Nach all der Reiserei entspannen wir uns bis zum 19. Juli hier in Hoi An und nehmen dann ganz gemütlich den Zug zurück nach Hanoi. Hoi An ist eine schöne Endstation unserer Reise, denn die kleine Stadt liegt direkt an zwei traumhaften Stränden und im schönen Stadtzentrum mit vielen europäischen Altbauten wimmelt es vor Laternen. Zudem ist Hoi An Vietnam's Haupstadt der Anzugschneiderei (mit mehr als 400 Läden) und Hanni hat sich  zwei Anzüge und ich ein Kleid maßschneidern lassen. Wir hatten das Glück, dass Jesper einen Freund mit einer guten Empfehlung kannte, denn sonst wäre man hier bei der Qual der Wahl total verloren. An jeder Ecke ruft es "suit suit!, "you buy something", "happy hour" und man traut sich teilweise kaum sich überhaupt umzuschauen. Da es hier mittlerweile auch viel Ramsch gibt, sind wir mit Su's Team total zufrieden, das uns nun seit ein paar Tagen bei den Anproben die Sachen auf den Leib schneidert, während wir schweißnass unter dem Ventilator mit der Hitze kämpfen. Die Schneiderinnen haben eine extra große Portion Humor, bereits wenn wir in den Laden kommen, klapsen sie uns auf den Po, sie kichern dauerhaft und können nicht oft genug Hanni's Maße für die Anzughose zwischen den Beinen wiederholen. Gemeinam lassen wir unseren Frust über die unschaffbaren Level von "Candycrush" raus und da für uns Facebook in Vietnam nicht mehr funktioniert, kommen wir auch zum facebooken und zum Kaffee vorbei... Hanni's Anzüge sind mittlerweile fertig, reißen also hoffentlich beim Tanzen in der Zunkunft nicht mehr, und mein Kleid bekommt noch den letzten Schliff. Währenddessen waren wir oft am Strand, konnten uns entspannen, im Wasser planschen, all die vielen Reiseerlebnisse etwas sacken lassen und bereiten uns auf den Kulturschock zu Hause vor :) Abends kann man wunderbar durch die erleuchtete Altstadt schlendern, die schwimmenden Kerzen auf dem Fluss und das rege Treiben in den Gassen beobachten. Der Verkehr ist hier übrigens genauso verrückt-lebensmüde wie überall, aber bis jetzt hat uns erstaunlicherweise noch kein Moped umgesäbelt.
Wir haben hier viele Reisende aus Laos wiedergetroffen und verbringen die Abende oft in geselliger Runde beim billigsten Bier der Welt (das Glas Fassbier für 10 Cent!!!), berichten uns von unseren Reisen oder feiern in den eigentlich grottigen Backpacker-Bars.
Wir bereiten langsam unsere Ankunft in der Heimat vor, buchen kostenloses "Trekkinggepäck" bei Qatar Airlines für den Rückflug, sortieren unsere Sachen aus und der Count-Down bis zum Rückflug läuft!
Wir haben noch ein paar Tage in Hoi An, um uns auf den Abschied aus Vietnam vorzubereiten und freuen uns schon sehr, euch alle bald wiederzusehen!
Wir schicken noch einmal ganz viel Sonne und liebste Grüße aus Hoi An an alle in der Welt!


Laternen, Strand und Anzüge aus Hoi An bei Flickr:


An Bang Beach


Laternen in Hoi An's Innenstadt


2. Anprobe bei Su

Samstag, 13. Juli 2013

Mit Mr. Chao im Bergdorf des Phu Long Nationalparks

Mit einem kleinen Bus ging das Geholper und Gehupe weiter bis nach Ninh Binh, 3 Stunden südlich von Hanoi. In dem Bus waren 27 Sitzplätze, unsere Zählungen, während wir eingequetscht oder in der Luft gegen den Bandscheibenvorfall in der letzten Reihe des Busses kämpften, ergaben 37-45 Leute, die sich vor uns in all unmögliche Sitzpositionen drängten. In dem "local bus" sprach natürlich keiner ein Wort Englisch, also wurden wir dann irgendwo in Ninh Binh auf der Straße rausgeworfen, aber die Stelle war gar nicht so fern ab unseres Hotels. Mr. Xuan war ein sehr lustiger und netter Gastgeber, der unsere Ankunft erst einmal mit "Ninh Binh Wasser" begossen hat und in dessen Regalen sich Schnaps mit Leguanen und Schlangen neben der Feuerwehrwimpeln aus Bayern finden lassen. Auch sein Aquarium mit Plastik-Atlantis war sehr originell :) Nach einer Nacht auf einer guten Matratze (endlich!) ging es am nächsten Morgen auf einen 2-Tages-Trip in den Phu Long Nationalpark. Unser Guide war der Neffe von Mr. Xuan und nicht nur seine Lache haben uns total an Mr. Chao aus dem Film "Hangover" erinnert. Der lebensfrohe Mr. Chao konnte gut Englisch, wusste viel über Natur, Landwirtschaft und die Kultur und hatte zudem einen guten Humor. Sein erster markanter Satz nach dem Kennenlernen war "In Vietnam, we have dogs only for eating". Nach einer Erläuterung über die speziellen Katzen- und Hunde-Restaurants, die nur die zweite Hälfte des Monats geöffnet sind, haben wir auch sonst all unsere Fragen über Vietnam, wie z.B. warum es hier überall vor Vogelkäfigen wimmelt und wie das so mit dem Kommunismus ist, loswerden können. Wir haben gelernt, dass jeder Vietnamese entweder Vögel oder Bonsai oder Fische oder alles zusammen hat. Die Fragen zur Partei bleiben teils unbeantwortet, weil jeder dem "false friend" political "party" (englisches Wort für Partei) erliegt und wir wie in Kambodscha nur als Antwort bekommen, dass die Regierung nicht so oft Parties oder Feiern organisiert :) Auf unserem Weg in den Phu Long Nationalpark sind wir durch den Tam Coc Nationalpark gefahren - ähnlich beeindruckende Felsformationen wie in Ha Long, nur etwas weniger Wasser herum, trotzdem malerisch schön. Ein riesiges Gebiet hat dort ein super super reicher Vietnamese gekauft, ganze Dörfer wurden nun versetzt, dicke Asphaltstraßen sind in Arbeit und der "buddhistische Freizeitpark" ist auch fertig gestellt, so dass von dieser idyllischen Naturschönheit wohl bald nicht mehr viel übrig ist... Nach dem wir Tam Coc hinter uns gelassen haben, ging es weiter durch Reisfelder, auf denen bei sengender Hitze gearbeitet wurde. Wir stoppten für frische Ananas und bei einen Tempel mit unzähligen, wunderschönen Lampen und erreichten dann das erste Dorf, wo in einem "Garagen-Resto" Mittagessen für uns zubereitet wurde. Nachdem wir uns die Fischer, die in ihren kleinen Booten auf dem Fluss wohnen, angesehen haben, gab's das leckereste und wohl authentischste vietnamesische Essen. Die Tischnachbarn, die mal wieder ganz fasziniert von unserer Größe und unserem Aussehen waren, mussten diese einmalige Gelegenheit natürlich mit Schnaps begießen. In Vietnam trinkt man bei einer Runde leider nicht nur einen, sondern mindestens zwei bis drei Kurze, weniger wäre unhöflich gewesen, ließ uns Mr. Chao wissen, nachdem er in unsere verstutzten Gesichter blickte... Die Vietnamesen fernab der Busbahnhöfe sind alle so nett, vor allem lustig und gehen mehr aus sich heraus als in Laos oder Kambodscha. Den ehemaligen kommunistischen Freund "DDR" kennt hier irgendwie niemand, aber sie tippen total gern, aus welchem Land wir kommen, wie viel wir Giganten denn wiegen und bis wohin auf unserem Arm ihr Kopf reicht - "touchy touchy" sind auch hier viele und wir fürchten uns manchmal vor dem 4cm langen Fingernägel der Männer am kleinen Finger - ein Zeichen, dass man nicht auf dem Feld arbeitet. 
Gut gestärkt und mit Drachen und Stifte für die Kinder im Dorf ging es weiter gen Phu Long. Wir haben einen weiteren Zwischenstopp bei einer Bambus-Chopstick-Fabrik am Fluss eingelegt, wo unter härtesten Arbeitsbedingungen Bambus jeglicher Form verwertet wird. Danach ging es für einen guten Blick richtig hoch in die Berge, wo man auf Reisterrassen in alle Richtungen schauen konnte und wo wir die erste "white Thai" Frau (Minderheit in dieser Region) getroffen haben, die da ihre Wasserbüffel grasen ließ. Nach einem kurzen sinnflutartigen Schauer ging dann unser Trek durch ein Tal und entlang eines Dorfes mit Reisfeldern am türkisfarbenen Fluss. Die Leute waren alle so freundlich und die Aussichten wirklich paradiesisch - das schönste Dorf der Reise :) Zudem war nirgendwo ein Tourist zu sehen, weil Phu Long im Gegensatz zu Sa Pa (noch) unbekannt ist. Schweißgebadet kraxelten wir dann zwischen den Reisterrassen gen Bergdorf und nach einer Abkühlung im Wasserfall erreichten wir nach einem weiteren Aufstieg das Dorf und unser Gasthaus mit Blick auf die Berge. Die Dorfbewohner kamen gerade alle von ihren Reisfelden nach Hause und staunten über die weißen, riesigen, schweißnassen Gäste. Einer hat sich direkt auf einen Tee zu uns gesetzt und konnte gar nicht mehr aufhören, jede Körperstelle mit seiner zu vergleichen - vom Handgelenk bis zum Oberschenkel wurde alles vermessen und verglichen, danach war Hanni und seine Körperbehaarung dran. Wir haben auch ein paar Worte in der Sprache der "white Thai" gelernt, aber er fand unsere Aussprache nur zum Totlachen und allgemein hoffnungslos. Im großen Haus der Familie, was quasi nur ein Zimmer war, gab es dann Abendbrot und 2 Kissen für uns unter den Po, damit wir das Essen im Sitzen auch durchhalten. Von Ente (bis zum Schnabel wurde hier alles verwertet und gegessen) über eine Wurzel von einem Baum und leckeren Frühlingsrollen (Mr. Chao zog uns auf, dass Katzenfleisch drinn war, aber wir hoffen, es war nur ein Witz). Leider kam man kaum zum Essen, denn nachdem Mr. Chao's Thai-Freund Toin noch zum Essen kam, gingen die Runden "Phu Long Wasser" los... Der selbst gebrannte Klare wurde in einem 10 L Wasserkanister aufbewahrt und war am Ende des Abends leer... Eine kleine Karaffe wurde immer wieder aufgefüllt und bald fürchteten wir uns schon vor ihr, denn es gab kein Erbarmen und mit Highspeed wurden die Schnapsgläser erhoben... Nach mindestens 20 Schnaps hat Mr. Chao bei seiner "happy time" draußen eine Monsterspinne entdeckt, die bei Fotos gut in Szene gesetzt wurde. Aufgrund gewisser Sprachbarrieren haben wir danach das sprach-unabhängige Spiel "Hans Uhuuu" nun auch in den Bergen Vietnams populär gemacht. Dieses Kinder-/ Trinkspiel funktioniert so, dass beide Spieler mit verbundenen Augen auf gegenüberliegenden Seiten eines Stuhls knien, den sie immer mit einer Hand festhalten müssen. Der eine Spieler hat ein Handtuch mit Knoten am Ende in der Hand und ruft dann "Hans?), worauf der andere mit "Uhuu" antwortet und sich versucht taktisch zu verstecken, dass er mit dem darauffolgenden Handtuch nicht getroffen wird (weil niemand was sieht, schlägt man ja nur nach dem Geräusch). Nach all dem Phu Long Wasser haben wir uns alle dabei köstlich amüsiert, allein wie die Vietnamesen "Haan? - Uuhu" aussprechen ließen bei uns die Freudentränen nur so laufen, wir lagen auf dem Boden vor Lachen, wie der kleine Thai sich freute, den großen Holländer beim Spiel mit dem Handtuch zu treffen. Selbst die Frauen, von Oma bis zum kleinem Kind, die alle zuschauten (mitmachen dürfen sie leider nicht, aber die Rechte der Frau sind ein eigenes Kapitel), haben sich nicht mehr einbekommen vor lachen. Wir bereuten die Schnäpse später nicht, als wir auf dem harten Bambusmatten auf dem Boden lagen und ab 5 Uhr die Wasserbüffel und Hähne blökten und krähten. Nach einem leckeren Frühstück ging es auf einem Weg mit Postkartenaussichten wieder zurück ins Tal zum Jeep. Wir trugen alle ein Badehandtuch, um all dem Schweiß irgendwie Herr zu werden, während Mr. Chao 2 Schlangen in seinem schwulen Handtaschen-Rucksack trug. Die Reise haben sie wohl überlebt, aber bald kommen sie bei Mr. Xuan in den Schnaps, weil Schlangen gegen das Altern helfen :) Auf der Rückfahrt haben wir noch in ein Dorf der "black Thai" und zwei Familien zu Hause besucht, mit ihnen Tee getrunken und uns ein bisschen gegeseitig bestaunt. Die Leute leben hier von ihrem Reis und ihren 1-2 Kühen und niemand wirtschaftet, um riesige Extragewinne zu machen, das war eine erfrischende Lebenseinstellung. Übrigens kommen die  Oreo-Kekse bei den Kindern oft nicht so gut an wie bei uns, da sind die Geschmäcker wohl zu verschieden :) Am Ende der Tour haben wir mitten von Ananasfeldern gehalten, Baby-Ananas gesehen und die Arbeiter in den Erdnussfelder gegrüßt. Nach einer wundervollen Tour sind wir wieder bei Mr. Xuan angekommen, der zum Abschied ein für die Region typisches Ziegen-Barbecue für uns bereit hatte. Mit dem (letzten!) Sleeperbus ging es dann direkt von Ninh Binh nach Hoi An und als der Bus aus Hanoi hielt, um uns aufzugabeln, hat Mr. Chao zum Abschied die Leute, die bereits in unseren gebuchten "Schlafställen" lagen, für uns sehr "wortgewandt" verscheucht. Wir haben viele witzige Geschichten von unserer Tour in den Phu Long Nationalpark zu berichten und einen wunderschönen, untouristischen Einblick in das "real Vietnam" bekommen. Wir vermissen Mr. Chao und Mr. Xuan und können ihre Touren nur empfehlen :)

Hier die Bilder zu den Geschichten:


Gerade ist's Zeit zum Reispflanzen


Phu Long Nationalpark

Das Bergdorf der white Thai, in dem wir übernachtet haben

"Vietnam? No have!" ... Good morning Vietnam!

Aber es sollte noch viel "besser" kommen... Nach unserer Ankunft in Dien Bien Phu wollten wir direkt in den Nachtbus nach Hanoi steigen, was sich als nervenaufreibender als erwartet herausstellte. Eine Traube von Menschen folgte uns auf jeden Schritt, kreischend und schreiend versuchten sie uns Bustickets für ihren Bus zu verkaufen. Sie zogen uns in irgendwelche Busse, fassten uns an und taten wirklich alles im Kampf um die Bustickets. Nach einer Stunde Belagerung, Chaos, Verunsicherung und totaler Genervtheit konnten wir mit Polizei im Nacken, die die Belagerer wegpfiff, dann am normalen Ticketschalter unsere Tickets kaufen... Aber das Martyrium war noch nicht vorüber - in den Nachtbus wurden wir ganz hinten in kleine Buchten gepfercht und um uns lagen in den schmalen Gängen noch mehr Leute. Der Bus hatte dauerhafte "Diskobeleuchtung", überhaupt haben wir uns wie auf dem Rummel in der Achterbahn gefühlt, dazu hat es fürchterlich gestunken und die Fahrt war so holprig und vietnamesische Busfahrer wirklich die "hup- und risikofreudigsten" unserer gesamten Reise. Am schlimmsten war allerdings nach wie vor das Getatsche. Völlig hemmungslos werden Hannis Beinhaare oder sein Bart gekrault, mir fast die Haut vom Arm gerubbelt oder einfach alles angefasst, was so in Greifnähe ist. In Hanoi haben wir uns gar nicht mehr aus dem Bus getraut, aber nachdem wir alle einfach total ignoriert haben, hatten wir es dann morgens um kurz vor 7 ins Bodega-Hostel in der Old City von Hanoi geschafft - fick und fertig :) Doch Hanoi musste erkundet werden, das Wetter war spitze, d.h. hier ja auch immer, man zerfließt nach 3 Minuten. Die Altstadt von Hanoi kann man so schön zu Fuß erkunden, in den kleinen Straßen gibt es tausende Dinge zu entdecken und die Stadt ist eine Mischung aus europäischer Architektur mit vielen chinesischen Einflüßen. Von der Schildkröteninsel auf dem Hoan-Kiem-See, dem Literaturtempel, eine Oase der Ruhe zu Ehren von Konfuzius, bis zu den verrückten Läden in der Altstadt haben wir uns durch die Stadt treiben lassen und dabei viele Kuriositäten gefunden (Whisky mit verschiedensten Tieren von Schlange bis Skorpion, alles, was das Herz begehrt), ramschige Armeeläden, Straßen, die jeweils nur etwas Bestimmtes verkaufen (Bambus, Tee, Kindermopedsitzen,...). Nur den einbalsamierten Körper von Ho-Chi-Min haben wir noch nicht sehen können, da das Museum nur wenige Tage der Woche geöffnet ist.
Der Verkehr in Hanoi war an jeder Ecke ein Highlight, beim Überqueren der Straße mit unzähligen Mopeds, die alle kreuz- und quer fuhren, wurden Punkte bis 10 (für Schwierigkeitsgrad und entsprechende Leistung/ Mut beim Überqueren) vergeben und manch ein verzweifelter Tourist hat sich an uns gehangen, um irgendwie die andere Seite der Straße zu erreichen. Der vietnamesische Fahrstil zusammen mit dem unaufhörlichen, oft völlig überflüssigem Gehupe ist wirklich die Nr.1 unserer Verkehrserfahrungen! Die Taxis bringen einen gern über kilometerlange Umwege ans Ziel (oder an einen völlig anderen Ort) und mit Karte und GPS haben wir unsere Fahrten immer verfolgt und sind unter Umständen einfach wieder ausgestiegen, wenn man uns über den Tisch ziehen wollte. Der Lonelyplanet ist für Hanoi auch oft nicht zu gebrauchen, denn die Adressen existieren oft einfach gar nicht - so haben wir Hanoi bei Tag und Nacht mit manchen Irrfahrten ausgiebig kennengelernt. Trotz der Hitze hatten wir eine schöne Zeit in Hanoi und da der Massentourismus und der Strom an Touris zur Ha Long Bucht so schlimm ist, dass man vor Booten wohl kein Wasser mehr sieht (80.000 Leute letzten Samstag, der zudem vietnamesischer Feiertag war!), haben wir diese teure Tour einfach ausgelassen und sind direkt weiter gen Süden gereist, wo wir mit einer super Empfehlung von spanischen Reisefreunden ein "Sa Pa ohne Touristen" entdecken wollten...


Hier eine kleine Auswahl von unseren Fotos aus Hanoi:

http://www.flickr.com/photos/walkabout-hannicloud/9261535996/in/set-72157634585412107


Blick auf Hoan-Kiem-See, Hanoi


Literatur-Tempel, Hanoi

"Friendship"

Freitag, 12. Juli 2013

Nord-Laos - von Nong Khiaw nach Vietnam

Nach einer rasanten 3-stündigen Schüttelfahrt mit dem Minivan über die holprige Straße entlang des Nam Om waren wir in Nong Khiaw angekommen. Um neben den Einnahmen mit den Touris, die gnadenlos durch den Van geschüttelt wurden, noch etwas dazu zu verdienen, hat unser Fahrer auf dem Weg wirklich jeden am Wegesrand eingesammelt, so dass von Mini-Mönchen bis zur Verkäuferin alles in unser "Taxi" zu- und ausgestiegen ist. In Nong Khiaw haben wir uns in der Riverlodge mit tollem Blick auf den Fluss bei Mr. Muang (und tausenden Mini-Ameisen, die es in Nong Khiaw wirklich an jedem Ort in in völlig unnötiger Fülle gibt) eingenistet und sind dann durch die kleine Stadt geschlendert, um bei seinem Freund zu essen. Nach dem leckeren Sweet-Sour-Chicken (was wir die Tage noch ca. 5 mal bestellt haben) wurden wir von den laotischen Freunden von Mr. Muang auf "Lao Lao"-Bier eingeladen. Wir haben ja schon viel gehört von der Trinkfreude der Laoten, aber je untouristischer unsere Reiseziele wurden, umso mehr wurden wir auf die Probe gestellt :) Aus dem Glas Bier aus Höflichkeit wurden ganze 8 Stunden im Sabai-Sabai-Restaurantgarten und alle anderen "Minivan-Leidensgenossen" haben sich bei uns eingefunden, bis niemand mehr genau wusste, wieviele der Unmengen an Bierflaschen seine sind... Da man die Touristen in Nong Khiaw alle an zwei Händen abzählen konnte und somit jeder jeden kannte, haben wir die Tage oft zusammen Ausflüge gemacht, abends gemeinsam gegessen und abenteuerliche Erlebnisse oder wertvolle Reisetipps ausgetauscht. Inmitten dieser gemischten Runden aus Iren, Spaniern, einem Holländer, Neuseeländern, einer Kanadierin und uns beiden haben sich immer die laotischen Freunde oder Familienangehörige von Mr. Muang gemischt, die sich dann für ca. 2 Stunden und 8 Bier dazugesellten. Das Trinksystem funktioniert hier wie folgt: man trinkt ohne Pause für ein paar Stunden und dann geht's ins Bett :) Dabei haben wir viel über die laotische Sprache, Kultur und ihr Denken gelernt, oft sehr interessant, manchmal gar nicht so leicht, wenn es zum Beispiel um die Rolle und Rechte der Frau geht... Da die Tage auch noch kanadischer Nationalfeiertag war, gab's weitere Feiergründe und nach 3 Nächten haben wir sowohl in dem Restaurant als auch in der "only and best bar in town" alle Biervorräte aufgetrunken. Zudem wurde kostenloser Bananen-Whisky gereicht und die Disko-Bar wollte sogar nachmittags für uns öffnen - die Musik darf man zudem selbst "youtuben". Aber es wurde nicht nur gefeiert, wir haben auch alle einen tollen Trip in ein entlegenes Dorf am Nam Om Fluss gemacht, von wo wir durch die Reisfelder zu einem Wasserfall getrekkt sind. Leider waren die schmalen Pfade die totale Schlammwüste, da es die Tage zuvor so stark geregnet hatte - so eine Matschwanderung haben wir noch nie gemacht, es war so glitischig-rutschig, dass wir alle geschliddert sind trotz Bambus-Wanderstock und die Mischung aus Schlamm und Wasserbüffelscheiße war eigentlich dauerhaft knöcheltief, aber wir haben es geschafft :) Die bei den Bedingungen so verbreiteten Blutegel waren zum Glück nicht ganz so schlimm wie befürchtet, aber als ich "Cloudy, you are bleeding" hörte, war es doch schon etwas Konfrontationstherapie für mich - zumindest war keiner mehr zu sehen, er hatte schon fertig gegessen... Nach einem leckeren Lunch mit sticky rice und verschiedenen Pasten im Bambusrohr und einem kurzen Spaziergang durchs Dorf ging es mit dem Kanu zurück nach Nong Khiaw und der Fluss hatte manch einige raue Passagen mit Strömungen, Stromschnellen und Nervenkitzel - nur eins von vier Kanus ist gekentert :D Ansonsten sind wir noch zur Tam Phatok Höhle geradelt, die als Versteck während des Indochinakrieges diente. Begleitet wurden wir dabei von Kindern, die alle vor der Höhle spielten und uns dann alle Highlights plus Akustik der Höhle zeigen wollten.
Nach 3 schönen Tagen voll mit Mr. Muangs unzähligen euphorischen Satzanfängen ("Lucky youuuu", "I have good news my frieeend", "No problem", "I have a friend to help", etc.) hatten wir das Glück, dass ein "public slow boat" bis nach Muang Khua gefahren ist, denn in der Regensaison und auf dieser eher untouristischen Fluss-Route gen Vietnam fahren aufgrund Passagiermangels oft keine Boote in den Norden und viele bleiben dann hier stecken... Aber zusammen mit ein paar Laoten, die in den Dörfern immer zu- und ausstiegen sowie vielen Kisten für die Dorfbewohner am Fluss ging es auf eine 6-stündige Fahrt bis nach Muang Khua. Eine kleine Familie hat das Boot betrieben und während der Vater fuhr, ist die Mutter an jeder Dorfhaltestelle mit den Paketen ins Dorf gerannt. Der kleine süße Sohnemann hat dafür 6 Stunden lang durchgegessen und 5 mal vom Boot gepullert. Besonders mit seiner vollgepieselten "Gangnam-Style"-Jeanshose war er wirklich sehr entzückend. In dem Boot gab es Autositze als bequeme Deluxe-Variante der sonst winzigen Holzschemel und so konnten wir entspannt die wundervolle Sicht auf den Dschungel, die vielen kleinen Dörfer, ihre Bewohner und Fischer am Ufer sowie die unzähligen Wasserbüffel genießen. Nach einer tollen Fahrt, in der wir ausnahmsweise mal nicht dauerhaft um unser Leben gefürchtet haben, sind wir in Muang Khua, quasi in the middle of nowhere in Nord-Laos, angekommen. Zum Glück haben wir ein Guesthouse finden können und wollten am nächsten Morgen den Bus zur vietnamesischen Grenze nehmen... Hier sprach wirklich gar keiner mehr ein Wort Englisch, aber uns wurde 5.30 Uhr Abfahrt für den nächsten Morgen aufgeschrieben... Natürlich standen wir pünktlich an der vermuteten Kreuzung, aber als nach 3 Stunden Warten im Regen noch immer kein Bus auftauchte, wurden wir dann doch stutzig. Es stellte sich dann heraus, dass der Bus nur jeden zweiten Tag um 5.30 Uhr fährt, sonst erst um 11 Uhr. Naja, also haben wir weiter gewartet, bis 11.30 Uhr dann wirklich einer kam. Aber während der langen Wartezeit haben wir das frühe Marktgeschehen (hier geht alles so viel früher los als bei uns), die morgendliche Mönchsprozession sowie viele herrliche Szenen und Menschen beobachten können. Der Weg des Busses war natürlich mal wieder extrem kurvig, ansteigend und steil (was sonst...), der Fahrstil typisch und kein andere Tourist in Bus. Nach zwei Stunden sind wir an der laotischen Grenze angekommen und auch hier konnte kaum einer ein Wort Englisch. Gelacht wurde während der langen Wartezeit trotzdem viel und wir mussten von dem vielen Kaffee die Stunden davor alle so pullern, dass wir panisch um die Grenze gerannt sind (natürlich gab's hier kein Klo) und nicht wussten, ob wir lieber mal nen Pass zum Eil-Pullern mitnehmen sollten oder auf welchen Boden wir uns verewigen... Als wir unsere Pässe zurück hatten und die vietnamesische Grenzseite suchten, konnte uns keiner sagen, wohin wir laufen sollen und niemand verstand, was wir wollten. Nach weiterem Nachfragen war dann die herrliche Antwort "Vietnam? No have!". Irgendwann ging es dann mit plötzlich ca. 30 Vietnamesen mehr im Bus weitere 12km gen vietnamesische Grenze. Ganz akkurat wurde bei Rückgabe der Pässe immer der jeweilige Name aufgerufen und die Aussprache war so unverständlich-witzig, dass wir eine Tonaufnahme gemacht haben :) Nachdem wir einen Vietnamesen kurzer Hand an der Grenze vergessen hatten und der Bus ein Stück der Serpentinen rückwärts wiederhochgefahren war, sind wir mit vollständigem Übergepäck gen Dien Bien Phu gerast. Die anderen halb-pubertierenden Routine-Grenzgänger waren fassungslos von unserer Größe, es wurden Fotos gemacht, die Größe verglichen und auch sonst über alles von uns gefeiert. Zudem waren es wirklich so anstandslose Mitfahrer, die in einer Dreistigkeit in den Bus gerotzt, gebrochen oder gespuckt haben, zusammen mit dem Geruch und den vielen Leuten der erste Härtetest auf dem Weg nach Hanoi....

Aber zuerst hier die Fotos von Nong Khiaw und Muang Khua in Nord-Laos:


Blick von der Brücke auf Nong Khiaw


Der erklommene Wasserfall


Auf dem Weg durch die Reisfelder zum Wasserfall


Der lustige Anblick, als wir von der Tam Phatok Höhle zurück kamen

Auf dem Slow-Boot nach Muang Khua

Mönchsprozession morgens in Muang Khua

Donnerstag, 27. Juni 2013

Laos - Vang Vieng & Luang Prabang

Hallo Welt, wir schicken ganz viele Grüße aus Luang Prabang, wo es so schön ist, dass wir hier  ein paar Tage entspannt verweilt haben. Bevor es morgen auf eine abenteuerliche, mehrtägige Reise mit Booten und Bussen durch den Norden Laos' bis nach Sa Pa in Vietnam geht, hier ein kurzer Bericht unserer letzten Etappe von Vientiane bis nach Luang Prabang.
Vor der Abreise aus Laos' Hauptstadt sind wir noch einmal zum COPE Visitor Center geradelt, welches mit einer beeindruckenden Dokumentation und anhand viele persönlicher Schicksale über die schockierende und lang verschwiegene Geschichte der Bombadierung aufklärt. Die USA haben über 9 Jahre lang 270 Millionen "Bombies" in Laos abgeworfen, von denen allerdings 30% nicht explodiert sind, so dass das Land (vor allem im Osten) mit über 80 Millionen explosiven Bomben übersät ist. Die Beseitigung ist unheimlich teuer, langwierig und schwer, vor allem die ärmeren Regionen leiden unter den Einschränkungen für die Feldarbeit, den vielen Bombenopfern und der fehlenden medizinischen Versorgung.  Vor allem die Landbevölkerung begibt sich durch den Verkauf des Metalls (wobei sie die Bomben mit billigen Metalldetektoren aus Vietnam aufstöbern) in dauerhafte Lebensgefahr. Dass kein Land der Welt jemals so vermint wurde, haben die USA lange verschwiegen und der Schaden für Generationen von Laoten sowie für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes sind dramatisch. Laos ist nach Kambodscha das zweite Land, welches wir bereisen, was noch immer und tagtäglich mit den überresten (Landminen und Bomben) eines Krieges kämpfen muss...
Mit einem kleinen Bus ging es nach unserem Besuch im COPE Visitor Center 7 Stunden durch die immer bergigere Landschaft bis nach Vang Vieng. Ursprünglich bekannt ist Vang Vieng für das "tubing", wo sich hier jahrelang völlig betrunkene, hemmungs- und respektlose Backpacker den Mekong auf LKW-Reifen runtergestürzt haben. Entlang des Flusses gab es an jeder Stelle Drogennachschub für jeglichen Bedarf und nach zu vielen Todesopfern, internationalem und nationalem Druck wurde das gesamte "Tubing"-Business letzten Sommer in einer Razzia einfach dem Erdboden gleich gemacht. Nun ist Vang Vieng wieder ein kleiner, idyllischer Ort inmitten der für diese Region so typischen Karst-Landschaft. Unser Bungalow außerhalb des Ortes hatte einen fantastischen Blick auf die Berge, aber der Regen hat die darauffolgenden Tage die Sicht etwas verdeckt. Wir haben mit einem Klappermoped die Landschaft rund um Vang Vieng erkundet, wo es viele Höhlen, Reisfelder und Badestellen gibt. Allerdings haben wir auf unserem Weg zur blauen Lagune immer mal in kleinen Dörfern unter einem schützenden Wellblechdach angehalten, wenn der Regen zu stark wurde, so dass wir nie wirklich weit kamen. So haben wir das abgeschiedene Dorfleben miterlebt, ich hab verzweifelt versucht, die beeindruckenden Webtechniken zu verstehen (mein Web-Versuch kann komplett unerwähnt bleiben), wir haben Kinder, Kühe und Hochzeiten im Regen beobachtet, nett geplauscht, so weit das möglich war, bis es dann durch den Monsun ging. Unser schweißtreibender Spaziergang durch die schlammigen Reisfelder wurde trotz hoher Motivation und Kreativität beim Überqueren mancher Hindernisse letztendlich doch von den Wasserströmen gestoppt, wo laut Karte eigentlich Wege sein sollten.
Das Essen war nach wie vor geprägt von extremen Hoch und Tiefs kulinarischen Raffinesse, aber wir nehmen es mittlerweile mit Humor und ansonsten einfach ein belegtes Baguette :) In kolonialen Laos sind übrigens genauso viele sprachlich ignorante Franzosen wie in Kambodscha, sehr gern beobachten wir ihre französischen Redeschwalls beim Essen, Wäsche abgeben oder sonstigen Informationsaustausch, der oft sehr einseitig stattfindet - die Klisché-Keule schwingt auch hier bei vielen Begebenheiten sehr zuverlässig :)
Ansonsten haben wir viel gelesen und entspannt, während in Vang Vieng der Regen nur so vom Himmel viel…
Auf einer bergigen, abenteuerlichen Fahrt ging es bei Regen, hohem Adrenalinspiegel bei manch einem riskanten Überholmanöver und mal wieder arktischen Bustemperaturen bergauf und -ab bis nach Luang Prabang. Dieses kleine Städtchen (ehemalige Hauptstadt mit Königspalast) mit einer hübschen Mischung aus laotischer und europäischer Architektur wurde 1995 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt und wir haben uns auf der Halbinsel zwischen den mittlerweile sehr mächtigen Mekong und Nam Khan pudelwohlgefühlt.
Der Regen hat nun seit zwei Tagen auch nachgelassen und in der Stadt gibt es viel zu erleben. Ich habe einen Tag an einem laotischen Kochkurs inklusive Marktbesuch teilgenommen - eine ganz neue Welt von Gemüse, Gewürzen und Gerichten hat sich mir eröffnet und meine erst Investition zu Hause wird wohl neben einer neuen Brille ein Wok sein. Hanni hat ein paar Gerichte am Nachmittag verköstigt und ich habe ihm von Wasserbüffelhaut, Bananenblüten, aufgeweichtem Bambus und Choko-Gemüse erzählt. Während des Kurses habe ich auch zwei nette Amerikanerinnen kennengelernt, mit denen wir gestern einen Ausflug zum Wahrzeichen Luang Prabangs gemacht haben - den Kuang Si Wasserfällen. Nach einem kurzen Besuch in einer Bären-Rettungsstation ging es entlang der mit türkisem Wasser überfluteten Terrassen bis zum höchsten Wasserfall. Die Wege waren alle rutschig, matschig und schlammig, so dass wir "Aboriginies" barfuß die steilen Pfade bis zum höchst möglichen Aussichtspunkt geklettert und geruscht sind - wenn schon, denn schon… Allerdings haben wir nach Blick auf unsere Schlammschuhe die Trekkingtour zu einem Bergvolk auf Vietnam verschoben.
Abends habe ich noch an einem sehr professionellen, schweißtreibenden und herausfordernden Yoga-Kurs teilgenommen, wo ein Yoga-Meister in einem ehemaligen Klostergebäude wirklich jeden Muskel von mir gefordert hat - es hat trotz allem so gut getan, dass Hanni und ich heute noch einmal hingehen werden.
Der "Nightmarket" ist hier auch weniger ramschig und aufdringlich, so dass wir gebückt unter den viel zu niedrigen Zelten abends gern durch die Innenstadt "schlendern".
Nach langer Lektüre über die Vor- und Nachteile von "Volunteering" (Freiwilligenarbeit) hier in Laos habe ich vor 3 Tagen am "Big Brother Mouse Project" teilgenommen. Bücher sind in Laos noch immer selten, schwer zu bekommen und vor allem Kinder haben kaum Zugang zu Kinderbüchern oder Büchern, um mehr ihr Land und ihre Kultur kennenzulernen. In diesem Projekt werden Bücher gedruckt, in entlegene Dörfer verteilt und Buchparties organisiert. Zudem können Kinder morgens und abends ins Big Brother House kommen, um mit Englisch sprechenden Reisenden für 2 Stunden Englisch zu sprechen, um sich in englischer Konversation oder sonstigen Sprachhürden zu üben. Wir hatten Amerikaner getroffen, die uns von den enthusiastischen Kindern erzählten, so dass ich selbst gern an so einem Abend teilnehmen wollte. Ich habe mit einem 16-jährigen, wirklich winzigen und sehr ehrgeizigen Laoten geübt, der mir viel über sein Leben mit 6 Geschwistern inmitten von Reisfeldern erzählte. Die Kultur- und Lebensunterschiede hätten wohl kaum größer sein können, aber so haben wir viel über den jeweilig anderen gelernt und immer mehr Kinder gesellten sich zu uns. Da er noch nie außerhalb von Luang Prabang war, war es gar nicht so leicht, etwas für ihn spannendes zu erzählen - dass wir in Deutschland keine Reisfelder, Ananas-, Mango-, Bambus- oder  Bananenfelder haben hat bei allen pures Entsetzen und Mitleid ausgelöst, auch sonst waren eher Angelgeschichten aus Neuseeland spannend und die Frage, warum ich noch keine Frösche gegessen habe. Voller Eifer, Ehrgeiz und mit seinem Traum, einmal Englischlehrer zu werden, hat er sich so viel Mühe beim Reden gegeben (was für sie hier so schwer ist wie ungefähr für uns Laotisch oder die Sprache seines Bergvolkes zu lernen) und er wollte endlich verstehen, wie genau doch alle Vergangenheitsformen im Englischen gebildet werden. Ich habe in der nächsten Stunde aus der Tiefe meiner Schulzeit alle Formen herausgekramt, aber der Beginn meiner Erklärung der einfachen Vergangenheitsform mit dem Beispielsatz "I ate 4 apples (Ich aß 4 Äpfel)" hat nur totales Unverständnis und Ahnungslosigkeit auf die Gesichter der Jungs gezaubert. Nach vielen Erklärungen habe ich vollends an meinen pädagogischen Fähigkeiten gezweifelt, bis einer der Schüler aufgeschrieben hat, ob ich denn so etwas ähnliches meine wie: "I ate sticky rice in a bamboo tube"? Ich musst innerlich so schmunzeln, dass sie die ganze Zeit verstanden hatten, wie man die Vergangenheitsform von "ich esse" bildet, aber einfach keine Äpfel kannten! Daher wurde dann alle möglichen Formen der Vergangenheit immer mit dem schönen Beispiel des klebrigen Reis' in einem Bambusrohr gebildet. Als ich am nächsten Tag beim Kochkurs selbst das erste Mal richtigen "sticky rice" in einer "bamboo tube" gegessen habe, musste ich lachen :)
Ansonsten haben wir in Luang Prabang alle existierenden Märkte abgeklappert, um mal wieder Flip-Flops für Hanni zu finden. Das endlose Drama, Teil 5 in Laos. Auch wenn immer alle Verkäufer ganz zielsicher seine Füße in die 42, das größte, was es meistens gibt, stecken wollen, so haben wir selbst die hartnäckigsten "same, same, but different"-Verkäufer überzeugen können, dass das nichts wird. Barfuß und mit hängendem Kopf sind wir nach einer langen Tour wieder im Stadtzentrum angekommen, wo wir dann von einem deutschen Reisenden seine ausgelatschten, geklebten, alten Fli-Flops geschenkt bekommen haben, weil er sich neue in passender Größe kaufen konnte. Die Geschichte plus Hannis hübsche Schuhe mit rosa Klebeband sprach sich rum unter den Reisenden, die wir hier trafen, so dass gestern eine Amerikanerin an einem Stand die Größe 46 fand und uns direkt alarmierte :)
So haben wir heute den hoch gelegenen Phousi-Tempel mit toller Aussicht auf die umliegenden die Berge erklommen, während man den ehemaligen Königspalast mit Ausstellungen aller möglichen Kuriositäten und Geschenken aus aller Herren Länder eh barfuß besuchen musste.
Heut Abend waren wir noch einmal beim Yoga und haben uns voller Freude schwitzend verrengt - wir haben vom Yogalehrer viel Lob bekommen, morgen ist der Muskelkater vorprogrammiert :)
Zum Abschluss von unserem Aufenthalt hier in Luang Prabang waren wir noch einmal laotisch essen und haben uns an Frosch (der wird hier im Ganzen serviert) und mit Hühnchen gefülltem Lemongrass (nicht anders rum!) probiert - sehr lecker!
Wir melden uns bald wieder, vielleicht sogar schon aus Vietnam,

Liebste Grüße aus Luang Prabang, Hanni & Cloudy

http://www.flickr.com/photos/walkabout-hannicloud/9149374333/in/set-72157634208441405/

Kuang Si Wasserfälle

Kathy & Cloudy beim laotischen Kochkurs

Wat Phousi

Mittwoch, 19. Juni 2013

Südlaos

Sabaidee aus Vientiane!

Letzten Samstag ging es auf eine abenteuerliche Fahrt von Phnom Penh nach Laos... Nach insgesamt über 14 Stunden mit über 6 verschiedenen "Bus-ähnlichen" Fahrzeugen sind wir lachend in der kleinsten Motorrad-Rikscha, mit der wir je transportiert wurden, mit all unserem Gepäck eingequetscht in Pakse angekommen - zuvor haben wir mit mittlerweile stoischer Gelassenheit nach knapp 7 Monaten des Reisens einen Achsbruch am Bus mitten im Nicht von Kambodscha, weitere "erlebnisreiche" Raststätten und heftigsten, stundenlangen Monsun-Regen über-/erlebt.
Unser Hotel in Pakse war eine Oase der Erholung und auch wenn wirklich kaum jemand Englisch sprach, so waren die Leute unheimlich hilfsbereit und am Dauergrinsen. Zudem fanden sie uns "Riesen" ebenso spannend und wollten alles über uns wissen - ob wir schon verheiratet sind und ob das Stechen meines Piercings weh tat, waren sehr beliebte Fragen :)
Am nächsten Tag sind wir durch die am Sonntag recht leere Stadt spaziert und haben eine laotische Massage ausprobiert. Hauptproblem dabei war die Tatsache, dass die Masseure selbst für Laoten besonders klein waren und dementsprechend war es physikalisch unmöglich, unsere ewig langen Gliedmaßen zu strecken. Sie turnten also verzweifelt eine Stunde wie die Äffchen auf uns herum, aber mein Masseur hat sich so viel Mühe gegeben, die Disproportionalität zu überwinden, dass ihm zum Schluss die Hose am Po lautstark gerissen ist :)
Am Montag haben wir uns ein Moped ausgeliehen und sind zuerst auf das Bolaven-Plateau gefahren. Dieses hochgelegene Gebiet ist bekannt für den Anbau des exzellenten laotischen Kaffees und für die vielen Wasserfälle. Entlang kleiner Dörfer mit ihren Holzhütten und Bambusständen voller Ananas- und Stinkfrüchte ging es zu zwei Wasserfällen und bis nach Pakxong, wo wir in einem kleinen Cafe bei einem Niederländer Pause gemacht haben. Dort haben wir gelernt, wie man Kaffeebohnen auch selbst in einer Pfanne rösten kann und haben seinen leckeren Kaffee genossen. Später haben wir noch eine Kaffee- und Teeplantage von Einheimischen besucht und um den anziehenden Regen zu fliehen, ging es danach wieder runter vom kühlen Bolaven-Plateau. Entlang des Mekong sind wir über Champasak nach Wat Phou gedüst. Der Tempelbezirk Wat Phou am Hang des Berges und die ehemalige Königsstadt Champasak bilden eines der zwei UNESCO-Weltkulturerbestätten von Laos. Der Tempelkomplex aus dem 6.Jahrhundert wurde ursprünglich dem Hindu-Gott Shiva geweiht und gilt als architektonisches Vorbild für Angkor Wat. Hier gab es endlich einmal mehr Mönche als Touristen und so war ich, schweißgebadet von oben bis unten, während es im engen Sarong die steile Treppen den Berg hochging, ein beliebtes Foto-Objekt...
Nach einem traumhaften Sonnenuntergang über dem Mekong ging es mit dem Nachtbus in die Hauptstadt von Laos. Während der Wartezeit vor dem Bus mit richtigen Liegeflächen habe ich noch gelobt, dass es so aussieht, als hätte man wirklich einmal relativ viel Platz in so einem Fußboden-Bett. Als wir jedoch einstiegen, mussten wir realiseren, dass wir beide in dieser Bucht schlafen sollten! Unter Gelächter unserer Nachbarn haben wir es geschafft, nebeneinander zu sitzen, aber Länge wie Breite des Bettes waren für uns beide nun ja, einfach nicht gebaut. Zum Glück blieb ein Bett im Bus frei, so dass jeder von uns wenigstens mit dem halben Körper liegen konnte :)
"Ausgeruht, frisch und munter" kamen wir am nächsten Morgen in Vientiane an und haben uns nach einer weiteren Stunde im Pick-up über den lieben Empfang mit Willkommens-Schild in unserem Soxkana-Guesthouse gefreut. Das kürzlich eröffnete Hostel wird von einer unheimlich netten Malayin mit beeindruckender Lebensgeschichte betrieben, die uns bei allen Lebenslagen hier in Vientiane mit Tipps überschüttet. Gestern ging es zuerst zur vietnamesischen Botschaft und zum "Schnäppchenpreis" mit 3 Tage Warten bekommen wir hoffentlich morgen gegen 140$ ein Visa, weil wir ja von Hanoi wieder gen Heimat fliegen. Auch wenn die Botschaftsfrau uns scheinbar lieb gesonnen war und noch fragte, ob wir so glücklich wirken, weil wir zusammen sind, so konnten auch keine Verweise auf die langjährige deutsch-vietnamesische Freundschaft und unsere DDR-Kindheit den unverschämten Visa-Preis senken :) Ein Optiker hat sich gestern nach langem Überreden mit einem großen Lachen noch erbarmt, meine geklebte und völlig verbogene Brille zu richten, so dass sie weitere 6 Wochen übersteht und abends waren wir mit den Hostelbesitzern Brad und Isabella lecker indisch-malaiisch essen.
Heute haben wir mit den Rädern vom Hostel das französisch angehauchte Vientiane erkundet (man hat bei der Hitze wenigstens kurz Fahrtwind :). Entlang des Mekong, mehreren Wats und dem irgendwie deplaziert wirkenden "Triumpfbogen à la Paris" ging es durch die schöne und für asiatische Großstädte relativ entspannte Stadt. Nachmittags gab‘s noch eine abenteuerlich Fahrt zum Buddha-Park außerhalb von Vientiane. Da uns so ein Touri-Tuk-Tuk für die weite Strecke zu teuer war, wurden wir mit dem "local bus" auf der holprigsten Schlammstraße der Reise über Kilometer einmal komplett durchgeschüttelt. Als auf der Rückfahrt noch der starke Monsunregen dazukam, hatten alle im Bus viel Spaß :)
Der Park voller buddhistischer und hinduistischer Statuen ist ein kurioser und fotogener Ort, gestaltet von einem Künstler, der damit die beiden Religionen vereinen wollte. Man konnte auch in und auf riesige Kürbisse mit toller Aussicht klettern - es gab viel zu entdecken und wir waren schweißgebadet, bevor der nächste Regenguss aufzog :) Heute Abend gewittert es wieder so heftig wie gestern, die einschlagenden Blitze und Donner sind so laut wie bei uns Sprengungen und die Gewalt der Natur hat uns die letzten Tage hier mehrfach beeindruckt!
Morgen geht es weiter nach Van Vieng, wir schicken allen liebste Grüße aus dem "laid-back" Laos!

Hier die Fotos von unserem ersten Teil in Laos:

http://www.flickr.com/photos/walkabout-hannicloud/9084941398/in/set-72157634208441405

Wat Luang in Pakse
Motorradtour durchs Bolaven-Plateau
Relaxen am Tat Fane Wasserfall
Sonnenuntergang auf der Brücke über den Mekong
Buddha-Park bei Vientiane
Blick auf den Buddha-Park vom überdimensionierten "Kürbis" aus :)

Freitag, 14. Juni 2013

Fotos aus Thailand

Nachträglich hier ein paar Eindrücke aus Bangkok und Koh Chang:

http://www.flickr.com/photos/walkabout-hannicloud/9038978971/in/set-72157634117098195

Königspalast von Bangkok

Kambodscha - Phnom Penh

Wir haben zwei intensive Tage in Phnom Penh verbracht und bevor es morgen 13 Stunden mit dem Bus über die Grenze nach Laos gehen wird, wollten wir noch einmal von den vielen berührenden und teils sehr nachdenklichen Momenten in Phnom Penh berichten...
Die Stadt ist wirklich groß, vollgestopft mit endlosen Markt- und Straßenständen, unzähligen intensiven Gerüchen, rufenden Tuk-tuk-Fahrern und unheimlich viel Verkehr. Entlang der Uferpromenade des Mekong wird allabendlich in großen Gruppen fleißig Aerobik-für-jedermann getanzt und wir werden auf Schritt und Tritt angesprochen, ob wir nicht doch das Tuk-Tuk zum Königspalast nehmen oder irgendwas kaufen wollen. Gestern Vormittag wollten wir uns diesen auch anschauen, aber hoher Besuch vom Premierminister verschloss die Türen für uns Touristen, so dass wir stattdessen zum Wat Pnohm gefahren sind. Beim zweiten Versuch heute Nachmittag begann es auf dem Weg zum Palast wie aus Eimern unaufhörlich zu schütten. Nachdem wir im Tuk-Tuk in der immer mehr überfluteten Straße fast weggeschwommen sind, haben wir nach einiger Warterei entschieden, dass es mit uns und dem Königspalast sowie seiner berühmten Silberpagode nichts wird. Stattdessen gab es bei Monsunwetter-Kulisse ein Bierchen :) 
Gestern Nachmittag haben wir die Killing fields in Choeung Ek 15km außerhalb der Stadt besucht. In diesem Exekutionszentrum wurden von den Roten Khmer zwischen 1975-79 bis zu 20.000 Menschen auf schreckliche Art und Weise ermordet. Bereits auf der Reise nach Phnom Penh habe ich das sehr berührende Buch "First they killed my Father" über den Genozid von 2 Millionen Menschen unter Führung von Pol Pot gelesen und als wir hier durch die friedlichen Obstgärten gelaufen sind, konnten wir uns kaum vorstellen, wie hier tagtäglich die Häftlinge des S-21 Gefängnisses sowie Frauen mit ihren Babys hingerichtet und zu Tode geprügelt wurden. Jeder Besucher bekam einen Audio-Guide, über den man anhand verschiedener Stationen sowie persönlichen Erzählungen durch die grausame Geschichte dieses Ortes geführt wurde. Die Gedenk-Stupa mit den 9000 Schädeln, die auf den "killing fields" gefunden wurden, erinnert auch an unsere eigene traurige Geschichte während der NZ-Zeit, die sich auf ähnliche Weise hier in Kambodscha wiederholt hat. Noch erschütternder war jedoch der Besuch des Tuol-Sleng-Museums, wo während der Herrschaft der Roten Khmer ein Gymnasium in ein Sicherheitsgefängnis umgewandelt wurde, indem die Häftling vor ihrer Hinrichtung in den "killing fields" grausam gefoltert wurden. Die Gräueltaten wurden akribisch und mit Fotos dokumentiert und die eindringlichen Gesichter der Gefangenen auf ihren Fotos haben uns sehr berührt. Die vietnamesische Armee fand bei der Befreiung des S-21 Gefängnisses nur noch sieben lebende Häftlinge, die aufgrund spezieller Fähigkeiten am Leben gelassen wurden, und die letzten zwei von diesen sieben Überlebenden konnten wir gestern persönlich treffen. Das war einer der bewegendsten Momente der Reise und uns fiel keine gute Frage ein, die man so einem Menschen stellen kann. Wir waren beeindruckt, wie sie hier herkommen, um ihre Geschichte mit den jungen Kambodschanern zu teilen, damit sie sich nicht wiederholt. Als wir erzählten, dass wir Deutsche sind, hat er stolz einen Artikel aus der  Süddeutsche Zeitung hervorgeholt und uns auch von seinem Besuch im KZ Sachsenhausen erzählt (er fand es furchtbar kalt in Deutschland). Dass die Hauptverantwortlichen für diesen Völkermord erst in den letzten Jahren juristisch zur Verantwortung gezogen wurden oder es wie bei Pol Pot bis zu seinem Tod nie zu einer Verurteilung kam, ist genauso unfassbar, wie dass die meisten westlichen Länder über Jahrzehnte nach dem Sturz der Roten Khmer offiziell nicht die neugebildete Regierung, sondern weiterhin die von Pol Pot anerkannten... 
Auch gestern Abend war ein nachdenklicher, als vor unserem Guesthouse eine völlig unterernährte Familie auf der Straße schlief und uns der Tuk-Tuk-Fahrer erzählte, dass sie hier seit 3 Jahren ums Überleben kämpfen. Auch wenn wir zuvor von so vielen, teils aggressiven Bettlern und Straßenkindern angesprochen wurden, so hat uns das Schicksal dieser Familie so berührt, dass wir gestern Nacht noch Brot gekauft und ihnen geschenkt haben. Ihre Dankbarkeit hat mir die Tränen in die Augen getrieben und die soziale Kluft Kambodschas wird einem wohl kaum so deutlich wie hier in Phnom Penh, wo sich dicke und teuerste Autos durch die vielen kleinen Karren der Ärmsten schieben.
In keinem Land zuvor hat uns die Armut der Menschen und die soziale Ungerechtigkeit so getroffen wie hier!
Aber zum Abschluss noch eine schöne Anekdote aus Phnom Penh: unser Laptop-Ladekabel hat gestern seinen Geist aufgegeben und dementsprechend haben wir uns heute auf eine Odyssee begeben, um ein neues aufzutreiben. Schweißgebadet haben wir dann nach einigem Suchen und erfolglosen Fragen einen Apple-Laden gefunden, aber wir waren nicht bereit, 100$ dafür zu blechen. Mit Hilfe von nicht englisch-sprechenden Tuk-Tuk-Fahrern, ihren Chefs, Ladenbesitzern und nach einigen Telefonaten ging es dann mit dem Tuk-Tuk in eine entfernte Seitenstraße Phnom Penhs, wo wir dann nach einigem Warten ein neues zum halben Preis bekommen haben - so können wir auch weiterhin bloggen :)

Hier ein paar Fotos aus Phnom Penh auf Flickr:



Markt in Phnom Penh

"Killing fields" mit Gedenk-Stupa in Choeung Ek


Our Tuk-tuk drivers enjoy the heavy rain :)


Montag, 10. Juni 2013

Cambodia - Angkor Wat

Sous-dey aus Siem Reap!
Wir sind am Samstag von Koh Chang nach Kambodscha gereist und hatten in Thailand eigentlich ein Busticket bis nach Siem Reap gekauft, aber die Fahrt verlief leider nicht so optimal wie erhofft... Zuerst ist der Fahrer des Mini-Busses (aufgrund der Nebensaison fahren keine großen Busse mehr) gefahren wie ein Irrer. Obwohl sich alle Insassen beschwert und sogar Übelkeit vorgetäuscht haben, donnerte er mit einem Affentempo die Landstraßenpiste gen Grenze und überholte alles, was ihm in den Weg kam, in sehr riskanten Manövern. Nachdem wir diese gefühlt ewig dauernde Fahrt überstanden hatten, ließ er uns auch nicht an der Grenze raus, sondern in einem Restaurant, wo wir angeblich in einen anderen Bus umsteigen mussten und erst einmal alle Visa-Formulare ausfüllen sollten. Nach eigem Ausfüllen sollte wir dann das Visa im "Konsulat von Kambodscha", was eben noch Restaurant war, beantragen. Als wir uns weigerten, hat man uns schimpfend unseres Weges geschickt. Die Erinnerung an das Versprechen, dass uns doch ein anderer Bus an die Grenze bringen sollte, führte nach mehreren Nachfragen dazu, dass wir zusammen mit unserem polnischen Reisepartner rosa Sticker gegen unser Busticket bekamen und auf einen Pick-up klettern sollte... Da stiegen ganz dubios nach einigem Warten plötzlich 3 Männer vorn dazu. Das Auto wollte dann auch plötzlich auf der Straße zur Grenze abbiegen und während wir von hinten an die Fenster klopften und verdeutlichen wollten, dass wir zur Grenze und nirgends woanders hinwollten, erklärte man uns dann, dass wir doch noch zu einem anderen "Konsulat" zum Kauf des Visas fahren. Uns war echt mulmig und wir haben ihn zwingen können, weiter gerade zur Grenze zu fahren, deren Richtung wir zum Glück per offline-map wussten. An der Grenze wollten die 3 Männer uns dann Bustickets von der Grenze nach Siem Reap und wieder irgendwelche Visa verkaufen und haben uns weiter belästigt. Als wir alles ablehnten und versuchten, uns in Sicherheit der Grenzontrolle von Thailand zu begeben, wurden sie so böse und beleidigten lauthals uns mit einem plötzlich sehr ausgeprägten englischen Wortschatz... Aller Märchengeschichten zum Trotz standen wir statt 4 Stunden nur 3 Minuten am Visa-Schalter an, durften natürlich neue, die richtigen, Visa-Formulare ausfüllen und haben dafür auch nur den offiziellen Preise bezahlt. Leider ging die Touri-Verarsche auf der kambodschanischen Seite im großen Stile weiter, die hier noch von der Regierung gedeckt wird. Alle Ausländer werden direkt nach der Grenze in ein kostenloses Shuttle zum Busbahnhof gesetzt, um dort dann angeblich in ihren gebuchten Bus umzusteigen... Aber den versprochenen Bus gibt es nicht und keine freien Verkehrsmittel haben Zugang zu diesem mafiösen Ort. Der einzige Bus, der dort dann fährt, braucht statt 2 ganze 6 Stunden, weil er alle Insassen auf den nur 153km erst einmal über verschiedene Night-Marktes und Co. zerrt. Zudem fährt er nur ab, wenn er voll ist und das zerzögert die Abfahrt est einmal um etliche Stunden. Die wenigen Taxis zahlen ebenso an die korrupten Bosse, dass sie reinfahren dürfen und geben sind in ihren Preisen und Abgaben genauso abhängig wie die Touris, die noch schön an ihren rosa Stickern zu erkennen sind... Wir haben dann unter viel Tobawohu ein Taxi finden können und durften uns für unseren Preis auch nur hinten zu Dritt mit Rucksäcken hinquetschen. Auf der Fahrt hat der Taxifahrer auch diese Korruption im großen Stil zugegeben und er schien darunter ebens so zu leiden - dieses Beispiel scheint sich leider auf sehr viele Lebensbereiche hier zu übertragen, denn Korruption ist hier so etwas wie ein Lebensstil. Die viel schlimmere Konsequenz davon ist jedoch, dass trotz riesiger Flächen von Landwirtschaft hier so viele Menschen hungern und in Armut leben - würde man 1€ pro Tag als Armutsgrenze setzen, so wären weit über 50% der Bevölkerung darunter, während die wenigen Reichen immer reicher werden und selbst vor Verteibung und Landraub nicht zurückschrecken. Neben dem Glanz von Angkor Wat beschäftigen uns hier wie in keinem Land zuvor auf unserer Reise die vielen armen Kinder, die kein Zugang zu Trinkwasser, Essen oder teurer Schulbildung haben und hier an jeder Ecke betteln oder Sachen verkaufen müssen.
Nach einem denkbar schlechten ersten Eindruck sind wir nach unserer Ankunft in Siem Reap total überrascht worden von der Freundlichkeit und Hilfsbereistschaft, mit der man uns hier begegnete. Das Englisch, falls existent, ist hier zudem besser als in jedem bisherigen asiatischen Land. Nach einem langen und anstrengenden Reisetag gab es nur noch leckeres kambodschanisches Essen und ein Angkor-Bier, bevor es am nächsten Morgen früh rausging...
Zusammen mit Jakub und per Tuk-tuk ging es am Sonntag fast 11 Stunden auf eine Tempeltour durch Angkor. Mit langen Hosen und Shirts haben wir bei den 43 Grad (wohl im Schatten) so abgeschwitzt, dass wir trotz Unmengen Wasser den ganzen Tag nicht auf Toilette mussten :)
Auch wenn das Laufen und Klettern durch die großen Tempelanlagen bei der bisher wirklich extremsten Hitze unserer Reise (das hab ich schon oft vorher gedacht ;) eine körperliche Zumutung waren, so waren wir beeindruckt vom wirklichen imposanten Angkor, das größte religiöse Bauwerk der Welt! Begonnen haben wir den Tag in Angkor Wat, wo wir uns einen Guide genommen hat, der uns auf einer Tour in die Geschichte, Kultur, Religion und Architektur von Angkor eingeführt hat - es ist so spannend und faszinierend, wie zur Blütezeit dieser Hochkultur solche Bauwerke errichtet werden konnten und es den ca. 1 Miollionen Menschen hier so gut ging, dass sie solche Kapazitäten in jeglicher Hinsicht aufbrachten, während London noch nicht mal 50.000 Einwohner hatte und nun ja, die Europäer im Vergleich dazu in ihrem Mittelalter etwas herumdümpelten :)
Weiter ging es zu den ummauerten Abuwerken der Stadt Angkor Thom sowie zu den rätselhaften Gesichern des Bayon-Tempels. Nachmittags ging es entlang des Thommanon und Ta Keo nach Ta Prohm, dessen Tempelanlage uns mit am meisten gefallen hat, denn sie wird als einer der wenigen mehr ihrem natürlichen Verfall überlassen und teils wachsen riesige Bäume zwischen oder auf den alten Tempeln. Hier kommt neben zahllosen perfekten Fotomotiven und romantischen Stimmungen auch Lara Croft Feeling auf und die Dschungel-Atmosphäre wird neuerdings nur etwas dadurch getrübt, dass einge neue Zäune und Absperrungen angebracht worden. Im Vergleich zu Bagan besticht Angkor mit seinen vielen Statuen und filigranen Schnitzereien sowie die Details! Nach einem Besuch von Banteay Kdei und Pre Rup ging es zum Sonnenuntergang noch einmal nach Angkor Wat, dessen 4 noch erhaltende Türme in der Abendsonne leuchteten.
Heute ging es direkt wieder früh raus, denn den Sonnenaufgang wollten wir bei dieser Kulisse auch einmal genießen und man glaubt es kaum, aber bereits um 5.30 Uhr lief mir dann doch wieder der Schweiß übers Gesicht! Auf einer wunderschönen Tuk-tuk-Fahrt entlang kleiner Dörfer, die gerade aus ihrem Schlaf erwachten, ging es nach Banteay Srei, was erst 1914 von den Franzosen entdeckt & vor Kurzem restauriert wurde und mit besonders beeindruckenden Schnitzereien aufwartet. Auf der Rückfahrt haben wir einen kurzen Zwischenstopp bei einer Straßen-Show eines "heilenden Zauberers" gemacht, der der Menschenmenge über Stunden und bei dröhnenden Boxen anhand eines Baby-Krokodils, das später explosionsartig wachsen würde, erklärte, dass ein bestimmtes Öl die Mesnchen größer und stärker machen würde. Auch wenn wir die Korkodils-Verwandlung nicht mehr erlebt haben, so haben sich alle um uns herum schon mal fleißig eingerieben :) Den Abschluss bildete heute die große Tempelanlage von Preah Kan, die Ta Prohm ähnelt, denn auch hier wachsen Bäume über die Tempelruinen. Voller Eindrücke und recht geschafft entfliehen wir heute Nachmittag der Hitze, bevor morgen unser letzter Tag in Angkor ansteht.
Wir hoffen, dass das Hochwasser in Deutschland nicht weiter steigt und haben für euch alle wirklich überschüssige Sonne und Temperaturen :)
Ganz liebe Grüße aus Angkor Wat von Hanni und Cloudy!

Hier ein paar erste Eindrücke, bevor morgen mehr Bilder auf Flickr kommen: