Mittwoch, 22. Mai 2013

Singapur & Kuala Lumpur

Liebe Grüße aus KL, bevor wir morgen nach Myanmar fliegen und dann sicherlich für eine Weile kein Internet haben werden...
Wir sind gut in Singapur angkommen, kurz danach die adlig-blasse Jule auch und nach Bezug unseres schönen Hostels neben Little India ging's mit der Metro abends noch einmal quer durch die ganze Stadt nach Marina Bay, wo eine wunderschöne Licht-Wasser-Show uns einen pompösen Empfang in Singapur bereitet hat. Nach dem wir uns durch die riesige Shoppingmall und mit den 3 Metros wieder zurückgefunden hatten, gab's noch eine Menge Tiger-Bier an nem kleinen Stand mitten im untouristischen Nachtleben "Little Indias". Die Wiedersehensfreude konnte nicht mal eine mega-gruselige Psycho-Tante, die uns belästigt hat, trüben. Der Kopf hat sich am nächsten Morgen bedankt und bei segnender Hitze und starkem "Sunday traffic" haben wir uns an den weitentlegenen Bahnhof Woodlands an der malayischen Grenze gekämpft, um unsere Zugtickets abzuholen. Danach haben wir noch Chinatown mit dem ältesten hinduistischen Tempel Singapurs erkundet und abends ging's aufs Dach des Marina Bay Hotels mit traumhaftem Blick auf die Skyline. Im dekadenten Pool konnten wir leider nicht schwimmen, weil da nur noch Hotelgäste der Aussicht beim Baden fronen dürfen...
Wir sind abends noch durch Little India zu unserem Hostel spaziert und haben unseren Augen kaum getraut, dass auf den völlig überfüllten Straßen nur Männer unterwegs waren - davon allerdings tausende. Das waren die indischen Arbeiter, die für zwei Jahre nach SG kommen und am Wochenende mal frei haben und dann alle zusammen Bierchen trinken...
Die Innenstadt mit dem schönen Kolonialviertel und tollen Stadtansichten haben wir bei der brütenden Hitze am Tag darauf erlaufen und nachmittags waren wir auf der berühmten Orchad Road shoppen. Endlich muss Hanni nicht mehr nur in Badehosen rumlaufen und ein paar unserer verschlissenen Shirts konnten ersetzt werden, juhuu! In noch keiner Stadt haben wir so viele Shoppingmalls gesehen wie in SG, wir konnten sie nicht mal zählen! Leider habe ich mich total erkältet durch die Klimaanlagen überall und versuche nun, ganz schnell wieder gesund zu werden!
Abends ging's mit dem Nachtzug nach Kuala Lumpur, wo wir gestern um 7 Uhr morgens angekommen sind. Recht knapp mussten wir noch ein Passbild mit weißem Hintergrund für Hanni (statt Passbildautomaten gibt's hier Inder, die dich vor der Rauhfasertapete fotografieren und dann alles photoshoppen :) und neue Reisebestätigungen ausdrucken, dann ging's mit Sack und Pack zur Botschaft von Myanmar. Eine Botschaft wie diese Hütte haben wir auch noch nie zuvor gesehen, aber nach einigen Huddeleien mit Formularen, Preisen und Co. hatten wir endlich alles abgegeben und konnten heute Nachmittag das Visa abholen! Der Hitze und Erkältung wurde dann gestern mit einem langen Spaziergang durch die Innenstadt KL's getrotzt, auch wenn wir alle schönen Ecken erreichen konnten, so ist die Stadt allerdings nicht geeignet, um sie zu Fuß zu erkunden... Gestern Abend waren wir im Food Court der KLCC Mall essen und haben nachher den Blick und die Wasser-Licht-Spiele vor den Petronas-Towers genossen, wirklich sehr schön!
Ich kurriere mich heute etwas aus, Hanni kümmert sich um die Festplatten, Jule und Yuko erkunden die Batu-Höhlen und morgen fliegen wir vier dann alle nach Myanmar!

Wir schicken alle liebe Grüße in die Heimat und können uns evtl. erst am 2. Juni aus Bangkok wieder melden!

Hier noch ein paar Eindrücke aus Singapur:

http://www.flickr.com/photos/walkabout-hannicloud/8780908854/in/set-72157633564265259

... und Kuala Lumpur:
http://www.flickr.com/photos/walkabout-hannicloud/8780725584/in/set-72157633564052539

Skyline Singapur

Lounge @ Marina Bay Hotel

Blick vom Marina Hotel SG

Marina Hotel SG
Petronas Towers KL

Little India KL

Freitag, 17. Mai 2013

Borneo - Mulu & Kuching


Mit einer kleinen Propellermaschine sind wir nach kurzem Zwischenstopp in Miri nach Mulu inmitten in den Dschungel, zu den größten Höhlen der Welt geflogen. Der Blick über die Weiten des Regenwaldes aus der Luft war toll und bald darauf standen wir mitten im Nichts bei 40 tropisch-feuchten Grad und haben nach einer Unterkunft außerhalb des überteuerten Nationalparks geschaut,  die bezahlbar und noch nicht voll ist - unser Dschungelcamp konnte beginnen:)
Am Ende sind wir in einem "Homestay" bei einer Fischerfamilie gelandet, deren Unterbringung selbst kühne Bolivien-Erfahrungen in Sachen "Komfort" getoppt hat, aber trotz allem war es auch mit 3 Stunden Strom am Abend und selbst fehlendem Ventilator toll, wenn morgens bei sengender Hitze alle unterm Haus saßen und Fischernetze in der Hängematte geknüpft haben - so schön nicht touristisch! 
Euphorisch und in Anbetracht unserer kurzen Zeit in Mulu ging es nachmittags direkt durch den Dschungel zum 3.5km entfernten Ausgang der Deer Cave - die berühmte Höhle aus der BBC Doku Planet Earth, wo sie das Naturschauspiel gefilmt haben, wie täglich Millionen von Fledermäusen in der Dämmerung aus der Höhle auf Nahrungssuche fliegen. Trotz traumhaften Wetters schienen allerdings nicht mal 100.000 von den Millionen hungrig zu sein und so haben wir uns an den Fledermäusen, die auf dem nächtlichen Rückweg ganz nah um uns herum gesaust sind, erfreut. Die Auswahl des Essens mitten im Nichts war entsprechend der Lage und die 500. Portion Nasi oder Mee Goreng kam uns zu den Ohren raus, Magenprobleme gab‘s immer noch für mich gratis dazu :)
Am nächsten Morgen sind wir mit dem Langboot durch den Dschungel und haben zuerst in einem kleinen Dorf des Penan-Stammes angelegt. Seit ein paar Jahrzehnten wurden selbst diese entlegenen, vorher nomadisch lebenden Stämme missioniert, so dass sie nun in kleinen Dörfern entlang des Flusses sesshaft geworden sind und ihren animistischen Glauben mit 90% Christentum gemixt bekommen haben. Wir durften das Blasrohr (blowpipe), die alte Jagdwaffe der Penan, ausprobieren, wobei man kleine Pfeile mit Gift des Upas Baumes an der Spitze aus einem Rohr pusten muss. Damit werden die Tiere betäubt und können dann leichter erlegt werden. Wir haben uns beide gut angestellt, allerdings ist die Kraft und Geschwindigkeit der Pfeile von den Einwohnern eine ganz andere :) Weiter ging es mit dem Boot zur Höhle des Windes (Cave of the Winds), zur Lady‘s Cave und zuletzt haben wir die Clearwater Cave erklommen und durchwandert. Wer hofft, dass es wenigstens in den Höhlen schön kühl ist, der irrt, es war fast genauso heiß, nur noch feuchter und wir haben auf unserer gesamten Reise noch nicht so viel geschwitzt wie hier in Borneo. Die Ausmaße dieser gigantischen Höhlen und besonders ihre einmaligen Stalaktiten, -miten und sonstigen Wüchsen in alle Richtungen mit beeindruckender Schönheit waren das "Klima" wert und auch wenn wir lernen mussten, dass Höhlenfotografie ein Oxymeron ist, so hoffen wir, dass wir zumindest einen Funken der atemberaubenden Höhlen einfangen konnten.
Nach all den Stufen und Wegen durch die Höhlen ähnelte die Abkühlung im Fluss danach einer Wiedergeburt… Nachmittags ging‘s dann auf Tour Nr. 2, zusammen mit unserer Führerin Haidi haben wir erst die Flora und Fauna des Dschungels und später die größte Höhle der Welt bestaunt. Auf dem Marsch zu den Höhlen haben wir soviel über die heimischen Tiere, aber auch über die vielen verschiedenen Stämme gelernt, so sprechen hier alle sehr viele, teils extrem komplizierte Sprachen von den verschiedenen Stämmen, weil z.B. der Papa aus einem anderen kommt als die Mutter oder der Cousin oder die Oma, usw. … So kommt es, dass Heidi fast jeden in einer anderen Sprache anspricht, dazu kommt noch Malay, Chinesisch und Englisch, wirklich beeindruckend! Nach der Tour durch die Lang-Höhle ging es endlich in die Deer Cave hinein - die größte Höhlenpassage der Welt und sowohl deren Höhe als auch Länge konnten wir in keinem Bild fassen - Wahnsinn! An der Decke hingen dann auch die Millionen von Fledermäusen in riesigen schwarzen Flecken und bis zum anderen Ausgang der Höhle (Der Garten Eden genannt) ist dementsprechend der Boden mit Tonnen (unübertrieben) von Guana (Fledermauskacke) inklusive davon angezogene Insekten überdeckt. Die Tierwelt in der Höhle ist auch einzigartig, aber nachdem wir einmal durchgelaufen sind, hatten wir wortwörtlich "die Nase voll" vom Guyana-Gestank :) Es war auch wieder Zeit für den "Dschungel-Fernsehabend", so haben wir vom Fledermaus-Amphitheater wieder mit vielen anderen wie die Deppen für Stunden auf den schwarzen Höhlenausgang gestarrt, voller Hoffnung, dass nun die Schwärme von Fledermäusen endlich rausfliegen, aber auch diesmal hat sie das nicht die Bohne interessiert. Die folgenden Geschichten von Touristen und Guides, warum keine rausgeflogen kamen, waren zumindest sehr unterhaltsam und als allerletzte haben wir allein mit Haidi in der Dunkelheit gesessen und alle telepathischen Kräfte angestrengt, aber mussten dann auch irgendwann abbrechen, sonst hätte es kein Mee Goren mehr gegeben :D Trotz allem hat sich der Ausflug nach Mulu mehr als gelohnt und am nächsten Tag haben wir uns recht geschafft nur noch in den Fluss gelegt, bis es mit dem Propeller-Flieger in den Süden nach Kuching ging.
Seit zwei Tagen stellen wir uns nun hier der Tropenhitze, um endlich meinen Affentraum zu erfüllen und um mehr über die Stämme Borneos zu lernen (bevor die Engländer, Holländer und Japaner kamen)… So ging es gestern mit dem Bus zum Semenggoh Wildlife Rehabilitation Center, wo wir Orangutans im Dschungel sehen konnten! Wir hatten Glück, dass momentan nicht genug Früchte im Wald verfügbar sind, so dass wirklich viele Affen in die Nähe der Fütterungsplattform gekommen sind und vom Baby bis zum "Alpha-Tier" haben wir alle sehen können! Leider war es so heiß, dass meine Brille und die Kamera dauerhaft beschlagen waren, aber trotzdem habe ich mich besonders gefreut, all die süßen Orangutans einmal in freier Wildbahn so nah zu sehen. 
Nachmittags sind wir auf die Halbinsel Damai, um dort in einem Freilichtmuseum die für Borneos Ureinwohner so typischen Langhäuser sowie all ihre Traditionen näher kennenzulernen. Das Museum war toll gemacht, man konnte in die verschiedenen Langhäuser rein, dort Einheimischen beim Kochen, Tanzen, etc. zusehen und es gab eine Show mit den traditionellen Tänzen der verschiedenen Stammesgruppen. Vertiefen konnten wir das heute noch im ethnologischen Sarwak-Museum hier in Kuching, wo wir zudem viel über die Geschichte Borneos gelernt haben und über die Tradition der Schrumpfköpfe - es ist so toll, wie sich das Weltbild beim Reisen erweitert und was wir alles Neues fernab unseres westlichen Lebens lernen!
Gestern Abend waren wir auf dem TopSpot FoodCourt von Kuching - wahrlich ein einmaliges Erlebnis! Auf dem Deck eines Parkhauses war quasi ein riesiges Outdoor-Restaurant mit vielen kleinen Ständen wie auf einem Nightmarket und jegliche Form von Seafood wurde frisch zubereitet. Wir haben lange nicht so lecker gegessen und uns an Oysterpfannkuchen oder Tigerprawns den Bauch vollgeschlagen
Gerade bei dem Wetter und auch bei all den vielen Reisewegen, die wir selbst organisieren, ist es oft allerdings auch sehr sehr anstrengend - nach Monaten auf Achse träumen wir oft von einem Käsebrot oder einem "vernünftigen" Kleidungsstück, Bett, Magen, Wetter, Toilette, Musik, etc. :) Aber wir haben uns und all diese einmaligen Erlebnisse!
Heute ist unser Dschungel-Camp erst einmal vorüber, denn wir fliegen gleich nach Singapur, wo wir uns schon freuen, Jule zu treffen! :)
Es grüßen aus dem schönen und nicht so von Backpackern überrannten Borneo Hanni und Cloudy, die gern einen süßen Orangutan mit nach Hause nehmen möchte!

Hier die Fotos von Mulu und Kuching:

http://www.flickr.com/photos/walkabout-hannicloud/8740327611/in/set-72157633461886019

Orangutan im Semenggoh Rehabilitation Center

Sarawak Cultural Village

Typisches Longhouse der Orang Ulu
Top Spot Food Court in Kuching

Sonntag, 12. Mai 2013

Ankunft in Borneo

Mit dem Flieger sind wir dann am 11.5. abends nach Kuala Lumpur geflogen, wo wir inmitten von Blitzen gelandet sind. Wir hatten mal wieder eine "erholsame" Nacht auf dem Flughafen, denn morgens um halb 7 ging es direkt weiter nach Borneo (wo man nur von KL oder Singapur hinfliegen kann). Selten haben wir so einen hektischen und menschenüberfüllten Flughafen morgens um 5 Uhr gesehen wie in Kuala Lumpur, heute Vormittag sind wir dann gut in Kota Kinabalu auf Borneo gelandet, nach langer Reise sind wir wieder nördlich des Äquators angekommen.
Die Leute sind hier nicht so aufdringlich wie in Bali, wie entspannend, und alles ist weniger touristisch. Die feuchte Hitze jedoch schafft einen genauso wie in Indonesien und nach der schlaflosen Nacht haben wir nun einen langen Mittagsschlaf eingelegt.  Heute Vormittag waren wir noch direkt auf dem großen Sonntagsmarkt, von Fischen in Plastetüten bis Wischmopp-Vorführungen gab es alles. Auf der recht verzweifelten Suche nach einem "richtigen" Frühstück sind wir dann in einem der überfüllten Selbstbedienungsläden gelandet, weil da u.a. auch "bakery" stand, was ja keinen hier hindert, trotzdem Reis und Nudeln jeglicher Kombination zum Frühstück zu essen (selbst Mc Donalds serviert Reis in typischen Cheeseburger-Papier ;). Die Ess- und Hygiene-Umstände scheinen hier auf Borneo etwas herausfordernder für unsere europäischen Mägen, aber wir sind ja erst angekommen… Am Abend sind wir entlang der Seepromenade durch den "Nightmarket" spaziert. Unzählige Fisch-, Fleisch- und sonstige Essstände überbieten sich dicht an dicht und Gerüche aller Art strömen durch die Straßen zusammen mit Farben, Menschenmengen und tausend Details, während wir seit langem mal wieder einen Sonnenuntergang gesehen haben.
Morgen geht es direkt weiter nach Mulu, um im Gunung-Mulu Nationalpark die berühmten und größten Höhlen der Welt (siehe Planet Earth Film vom BBC) zu besichtigen. Auf den Mount Kinabalu können wir aus Zeit- und Preisgründen leider nicht wandern, denn wie bei anderen Highlights von Borneo sind die Zugangstickets extrem limitiert (und erfordern monatelanges Vorausbuchen) und wirklich lächerlich überteuert. Von den Höhlen werden wir weiter in den Süden nach Kutching reisen, um uns u.a. auf die Suche nach Orangutans zu begeben, bevor es am 18.5. nach Singapur geht, wo wir Jule dann treffen.
Wir hoffen, uns vorher noch einmal melden zu können und schicken unseren Mamas ganz ganz liebe Muttertagsgrüße aus Borneo!!! Wir denken heut besonders viel an euch und haben euch sehr lieb! Fühlt euch fest gedrückt aus Kota Kinabalu!









Nightmarket Kota Kinabalu


Bali part II & Gili Air (Lombok)

In Amed sind auch nicht mehr alle nur Fischer, sondern auch hier wird dir an jeder Ecke alles mögliche angedreht - auch wenn es bei Weitem noch nicht ganz so touristisch ist wie der Süden, so hat sich hier dennoch alles in den letzten Jahren sehr verändert. Es fiel uns schwer, mit Balinesen in Kontakt zu kommen, bei dem sich nicht alles um Verkauf dreht und die Spuren des Massentourismus sieht man leider auch überall im Wasser: sowohl an der gesamten Ostküste Balis, als auch auf den Gili Inseln war das Wasser teilweise sehr vermüllt und viele Korallen tot.
Weil es so schön unabhängig und flexible war, haben wir uns wieder ein Moped ausgeliehen und Schnorchelsachen dazu, um alles auf eigene Faust erkunden zu können. Direkt vor unserer Strandbungalow in Jemeluk konnte man prima schnorcheln und wir haben sogar einen Hindu-Tempel im Wasser entdeckt! Noch spektakulärer war allerdings der Ausflug nach Tulamben, wo das berühmte Wrack der gesunkenen amerikanischen "Liberty" liegt. Das Wrack ist so einmalig, weil es bei einem Vulkanausbruch bis 5-15 Meter unter die Wasseroberfläche und sehr nahe an der Strand geschoben wurde. Daher muss man wirklich nicht tief tauchen, um direkt im Wrack und umgeben von unzähligen Fischen und Korallen zu schwimmen. Es war wie in einem großen Aquarium und die Kulisse wirklich einmalig! Genauso fotogen zeigte sich am Nachmittag der Wasserpalast Tirta Gangga, zu dem wir mit dem Moped entlang der typischen Reisfelder (wo gerade Reisernte war) gefahren sind. Abends waren wir noch bei einem Live-Konzert in Amed, wo die Balinesen mal wieder gezeigt haben, wie gut sie Live- und vor allem Cover-Musik machen können!

Nach zwei schönen Tagen an der Ostküste sind wir mit dem Boot nach Lombok auf die Gili-Inseln übergesetzt. Vor Jahren noch totaler Geheimtipp von Südseeinseln, mittlerweile ebenfalls überflutet von Urlaubern, besonders Gili Trawangan ist ein weiterer "indonesischer Ballermann" geworden. Das wollten wir von vornherein umgehen, daher sind wir auf die von Touristen noch etwas verschontere Insel Gili Air. Auf keiner der drei Gili-Inseln gibt es motorisierten Transportmittel oder Polizei - daher sieht man überall die so typischen Pferdekutschen und es gibt Gras an jeder Ecke zu kaufen.
Von unserem recht primitiven Bungalow aus (was anderes konnten wir uns hier mittlerweile nicht mehr leisten) konnte man direkt im türkis-blauen Wasser schnorcheln, wo wir eine Schildkröte und Schwärme von tropischen Fischen gesehen haben, die uns sogar angeknabbert haben. Die Insel haben wir schweißgebadet in etwas mehr als einer Stunde mit dem Fahrrad umrundet und abends gab es immer so leckere Barbecues am Strand - ansonsten war es wirklich Erholung, die die Inseln mit ihren überdachten Liegen am Strand bietet und alles entsprechend der Hitze sehr entspannt (bis auf die Aufdringlichkeit der Bewohner, dir doch noch irgendetwas zu verkaufen).
Am Samstag sind wir mit dem Boot zum Hafen von Pandangbai zurück nach Bali und weiter mit dem Bus durch den chaotischen Verkehr nach Denpensar. Bali war wirklich abseits der überfüllten Touristenpfade in vielerlei Hinsicht ein Highlight, diese waren allerdings aufwendiger zu finden als wir gedacht hätten…

Hier die Fotos bei Flickr von Bali:

http://www.flickr.com/photos/walkabout-hannicloud/8728290296/in/set-72157633468560508

und von Gili Air:

http://www.flickr.com/photos/walkabout-hannicloud/8731786134/in/set-72157633468560508

 Wasserpalast Tirtagangga
Reisernte auf Bali

Fahrradtour einmal um Gili Air

Montag, 6. Mai 2013

Bali part I

Selamat siang aus dem wunderschönen Bali!!!

Von Cairns ging es mit dem Flieger am Donnerstag über Darwin nach Denpensar.
Während der 5 Stunden Wartezeit in Darwin hätten wir 60$ für den Bus ins Stadtzentrum zahlen soll, daher haben wir voller Vorfreude die letzten Stunden auf extrem teurem australischen Boden bei tropischer Hitze auf dem völlig unausgestatteten Flughafen in Darwin ausgeharrt (und dabei noch mal 30$ für 1 Essen geblecht!) - und fühlen uns seit unserer Ankunft in Bali ein bisschen wie im Paradies, und das nicht nur in finanzieller Hinsicht :)
Trotz circa 300 aufdringlicher Taxifahrer sind wir dank Lonely Planet Info mit unserem Gepäck am Donnerstagabend ein paar hundert Meter vom Flughafen Denpensar weggelaufen und haben die einzig "richtigen" Taxis gefunden, womit wir für knapp 2€ bis nach Kuta gekommen sind. Kuta ist wie erwartet ein brodelnder Kessel und unzählig vor allem australischen und asiatischen Touristen, mit Partymeilen, unzähligen Geschäften, Hupkonzerten, Hotels, Surfbrettern, Magic Mushrooms an jeder Ecke und für Bali recht teuren Preisen. Wir haben für eine Nacht in wohl einem der billigsten Hotels nicht weit vom Strand eingecheckt und haben noch einen nächtlichen Spaziergang durch die Strassen von Kuta gemacht - dabei gab‘s das erste Mal leckeres asiatisches Essen und Live-Musik, wobei am Ende jeder Tisch ein Karaoke-Lied aus seinem Land zusammen mit der Band zum Besten geben durfte. Wir kannten den deutschen Schlager allerdings nicht mal, das war jedoch für niemanden eine Ausrede und so ging‘s nach ner Weile Improvisation dann ans Tanzen statt Singen - eine halbe Stunde in Kuta unterwegs gewesen und schon nen Walzer getanzt, zünftig :)
Am nächsten Morgen sind wir an den beliebten, langen Strand von Kuta, wo sich ungelogen hunderte Surfanfänger Brett an Brett (und wir sind in der totalen Nebensaison!) an den perfekten Wellen versucht haben. Das war ein herrliches Schauspiel und wahrlich haben wir noch nirgends so geeignete Wellen zum Reiten gesehen! Das Wasser war ebenso so schön, dass man ausgelassen planschen und schwimmen konnte, ohne Angst vor Quallen, Krokodilen oder sonstigen Biestern war ein wahrer Genuss! Trotzdem ging es mittags raus aus der Touristenhochburg und mit dem Shuttle-Bus bis nach Ubud (mehr im Innland von Bali gelegen). In der Kunsthauptstadt der Insel sind wir mit unserem Gepäck klitschnass durch die Strassen der Stadt , um eine passende Unterkunft zu finden - die Tortur hat sich allerdings mehr als gelohnt, wir haben ein wunderschönes Zimmer inmitten von kleinen Tempeln mit traumhaften Blick vom Balkon für das gleiche Geld wie in Kuta gefunden und bleiben nun sogar noch eine 3. Nacht hier, weil es sooo schön ist :) Auch in Ubud muss man gekonnt sowohl den Touris als auch den Touri-Abzocker-Strategien entgehen, denn wir wollen weder ein Sarong für 50€ statt 3€ kaufen noch dauerhaft dem Franzosen erklären, dass und wie er seinen Sarong in Tempelanlagen zu binden hat… Am lustigesten sind allerdings die Taxifahrer, deren Strategie mittlerweile so ausgefeilt ist, dass sie, wenn man dankend abgelehnt hat, ein Schild hervorzücken, auf dem groß "Maybe tomorrow" druafgedruckt ist :) Nach fünf Monaten sind wir allerdings recht gut in Training und sind all das die letzten Tage gut umgangen und haben die Insel sehr genossen. Am Freitagabend waren wir bei einer traditionellen Tanzveranstaltung mit Lerong- und Barong-Tänzen in einem Tempel. Während eine Gruppe von Männern auf Xylophonen spielten, haben Frauen Lerong getanzt (vor allem mit den Fingern, Armen, Augen und dem Gesicht) und Männer schillernde Maskentänze vorgeführt. Die Geschichte war leider trotz Beschreibung nicht ganz nachzuvollziehen, allerdings war es trotzdem wunderschön und die Kulisse atemberaubend.
Am nächsten Morgen ging es früh raus und für 5€ haben wir uns ein Moped für den Tag gemietet. Das war wirklich ein Highlight bis jetzt, denn der Verkehr hier ist hier nur wahnsinnig, aber am Nachmittag hatten wir uns im Meer von Mopeds so richtig eingegliedert im Chaos und an jeder Kreuzung mit den Einheimischen neben uns gequatscht und nach dem Weg gefragt. Früh ging es zuerst nach Goa Gajah, einem Tempel mit Elefantenhöhle nahe Ubud, wo wir fast die ersten waren. Da wir noch in anfänglicher Euphorie bis zum Dschungeltempel wollten, sind wir nach dem ersten Besuch hier bereits wirklich komplett durchgeschwitzt gewesen. Das hat sich dann bei Tempel Nr. 2, dem Felsentempel Gunung Kawi, auch wiederholt, aber die hinduistischen Tempel sind wirklich schön und sehr fotogen!
Auf dem weiten Weg (der ja hier nirgends ausgeschrieben ist & wo sonst alle gegen Geld dein Guide sein wollen) haben wir ein anderes deutsches Pärchen gefunden und wir sind den gesamten Tag und Abend zusammen weitergefahren. Mit Anna und Flo ging es dann zuerst durch die Berge und Reisfelder nach Penelokan/ Kintamani, wo wir auf 1500m Höhe einen atemberaubenden Blick auf den Vulkan und den See Batur hatten. Auf und ab ging es weiter gen Südosten zum bedeutendsten Tempel Balis - dem Pura Besakih am Hang des Vulkans Gunung Agung. Die Anlage mit über 200 Gebäuden und traumhaftem Blick war wirklich bis jetzt die schönste Tempelstätte auf unserem Weg und die hinduistischen Opfergaben mit all den Blumen sehen so wunderschön aus! Selbst auf den Gehwegen liegen kleine Körbchen mit Blumen und viele kleine Zeremonien oder unzählige große Feste zu Ehren ihrer Götter sind fester Bestandteil des Alltags der Balinesen! Die Insel, von ihrer Kultur bis zur Natur, ist wirklich so traumhaft schön, dass wir gerade mal wieder so dankbar sind, all das einmal bereisen und sehen zu können! Gestern Abend haben wir den Film "Eat, Pray and Love" mit Julia Roberts geschaut, der u.a. auch hier in Ubud auf Bali spielt und wir haben uns mittendrin gefühlt, so schön! Am höchstgelegenen Tempel, dessen Stufen scheinbar kaum ein andere erklimmen wollte, konnten wir an einer Meditaions-Zeremonie teilnehmen, das war ein schönes Erlebnis, wenn wir auch nachher um sehr großzügige finanzielle Opfergaben gebeten wurden.. Selbst sehr viele Kinder laufen in dem Tempeln zum Verkauf von Karten oder Wasser herum und können dich in 10 Sprachen ansprechen - die traurigen Konsequenzen des Tourismus sind hier oft unübersehbar.
Durch abgelegene Dörfer und bei schönsten Lichtverhältnissen ging es mit dem Moped über Klungkunk wieder nach Ubub und mit dem chaotischen Feierabendverkehr noch zu einem Dorf nördlich von Ubud, wo bei Sonnenuntergang unzählige Schwärme von Reihern von der Nahrungssuche zurück in ihre Nistplätze fliegen - mit einem Bindung haben wir das Schauspiel genossen und diesen abenteuerlichen und wunderschönen Tag ausklingen lassen, während sich die Balinesen an jeder Straßenecke auf ihre Hahnenkämpfe vorbereitet haben. Abends haben wir noch einmal die so leckere Küche Ubuds genossen (dafür bekommt man in Australien nur ein Toastbrot!) und waren in einer Shisha-Bar. Gestern ging es in Ubud‘s berühmten Monkey Forest - ein Stück Regenwald mit schönen kleinen Tempeln und unzähligen frechen Affen. Die Babys waren wirklich total süß und der Rest einfach unheimlich dreist, es gab viel zusehen, leider hatten vor die SD-Karte in der Kamera zu Hause vergessen. Am Nachmittag sind wir für kein Geld der Welt in einen Spa und kamen in den Genuss einer balinesischen Ganzkörpermassage - die beste, die wir beide je hatten! Heute verlassen wir diesen schönen Ort und reisen in das kleine Fischerdorf Amed an der Ostküste Balis. Dort werden wir dem Touristenrummel hoffentlich noch leichter entkommen und uns wieder im Wasser erfrischen können - es ist wirklich unsagbar heiß hier!
Wir sind total begeister von Bali und genießen es dankbar in vollen Zügen!
Ganz liebe Grüße an alle in der Heimat, an die wir hier viel denken, denn viele von euch waren ja schon einmal hier!

Meditation-Zeremonie in Pura Besakih

Pura Besakih

Legong-Tänzerinnen

Mit dem Moped unterwegs - vorm Berg Batur