Montag, 6. Mai 2013

Bali part I

Selamat siang aus dem wunderschönen Bali!!!

Von Cairns ging es mit dem Flieger am Donnerstag über Darwin nach Denpensar.
Während der 5 Stunden Wartezeit in Darwin hätten wir 60$ für den Bus ins Stadtzentrum zahlen soll, daher haben wir voller Vorfreude die letzten Stunden auf extrem teurem australischen Boden bei tropischer Hitze auf dem völlig unausgestatteten Flughafen in Darwin ausgeharrt (und dabei noch mal 30$ für 1 Essen geblecht!) - und fühlen uns seit unserer Ankunft in Bali ein bisschen wie im Paradies, und das nicht nur in finanzieller Hinsicht :)
Trotz circa 300 aufdringlicher Taxifahrer sind wir dank Lonely Planet Info mit unserem Gepäck am Donnerstagabend ein paar hundert Meter vom Flughafen Denpensar weggelaufen und haben die einzig "richtigen" Taxis gefunden, womit wir für knapp 2€ bis nach Kuta gekommen sind. Kuta ist wie erwartet ein brodelnder Kessel und unzählig vor allem australischen und asiatischen Touristen, mit Partymeilen, unzähligen Geschäften, Hupkonzerten, Hotels, Surfbrettern, Magic Mushrooms an jeder Ecke und für Bali recht teuren Preisen. Wir haben für eine Nacht in wohl einem der billigsten Hotels nicht weit vom Strand eingecheckt und haben noch einen nächtlichen Spaziergang durch die Strassen von Kuta gemacht - dabei gab‘s das erste Mal leckeres asiatisches Essen und Live-Musik, wobei am Ende jeder Tisch ein Karaoke-Lied aus seinem Land zusammen mit der Band zum Besten geben durfte. Wir kannten den deutschen Schlager allerdings nicht mal, das war jedoch für niemanden eine Ausrede und so ging‘s nach ner Weile Improvisation dann ans Tanzen statt Singen - eine halbe Stunde in Kuta unterwegs gewesen und schon nen Walzer getanzt, zünftig :)
Am nächsten Morgen sind wir an den beliebten, langen Strand von Kuta, wo sich ungelogen hunderte Surfanfänger Brett an Brett (und wir sind in der totalen Nebensaison!) an den perfekten Wellen versucht haben. Das war ein herrliches Schauspiel und wahrlich haben wir noch nirgends so geeignete Wellen zum Reiten gesehen! Das Wasser war ebenso so schön, dass man ausgelassen planschen und schwimmen konnte, ohne Angst vor Quallen, Krokodilen oder sonstigen Biestern war ein wahrer Genuss! Trotzdem ging es mittags raus aus der Touristenhochburg und mit dem Shuttle-Bus bis nach Ubud (mehr im Innland von Bali gelegen). In der Kunsthauptstadt der Insel sind wir mit unserem Gepäck klitschnass durch die Strassen der Stadt , um eine passende Unterkunft zu finden - die Tortur hat sich allerdings mehr als gelohnt, wir haben ein wunderschönes Zimmer inmitten von kleinen Tempeln mit traumhaften Blick vom Balkon für das gleiche Geld wie in Kuta gefunden und bleiben nun sogar noch eine 3. Nacht hier, weil es sooo schön ist :) Auch in Ubud muss man gekonnt sowohl den Touris als auch den Touri-Abzocker-Strategien entgehen, denn wir wollen weder ein Sarong für 50€ statt 3€ kaufen noch dauerhaft dem Franzosen erklären, dass und wie er seinen Sarong in Tempelanlagen zu binden hat… Am lustigesten sind allerdings die Taxifahrer, deren Strategie mittlerweile so ausgefeilt ist, dass sie, wenn man dankend abgelehnt hat, ein Schild hervorzücken, auf dem groß "Maybe tomorrow" druafgedruckt ist :) Nach fünf Monaten sind wir allerdings recht gut in Training und sind all das die letzten Tage gut umgangen und haben die Insel sehr genossen. Am Freitagabend waren wir bei einer traditionellen Tanzveranstaltung mit Lerong- und Barong-Tänzen in einem Tempel. Während eine Gruppe von Männern auf Xylophonen spielten, haben Frauen Lerong getanzt (vor allem mit den Fingern, Armen, Augen und dem Gesicht) und Männer schillernde Maskentänze vorgeführt. Die Geschichte war leider trotz Beschreibung nicht ganz nachzuvollziehen, allerdings war es trotzdem wunderschön und die Kulisse atemberaubend.
Am nächsten Morgen ging es früh raus und für 5€ haben wir uns ein Moped für den Tag gemietet. Das war wirklich ein Highlight bis jetzt, denn der Verkehr hier ist hier nur wahnsinnig, aber am Nachmittag hatten wir uns im Meer von Mopeds so richtig eingegliedert im Chaos und an jeder Kreuzung mit den Einheimischen neben uns gequatscht und nach dem Weg gefragt. Früh ging es zuerst nach Goa Gajah, einem Tempel mit Elefantenhöhle nahe Ubud, wo wir fast die ersten waren. Da wir noch in anfänglicher Euphorie bis zum Dschungeltempel wollten, sind wir nach dem ersten Besuch hier bereits wirklich komplett durchgeschwitzt gewesen. Das hat sich dann bei Tempel Nr. 2, dem Felsentempel Gunung Kawi, auch wiederholt, aber die hinduistischen Tempel sind wirklich schön und sehr fotogen!
Auf dem weiten Weg (der ja hier nirgends ausgeschrieben ist & wo sonst alle gegen Geld dein Guide sein wollen) haben wir ein anderes deutsches Pärchen gefunden und wir sind den gesamten Tag und Abend zusammen weitergefahren. Mit Anna und Flo ging es dann zuerst durch die Berge und Reisfelder nach Penelokan/ Kintamani, wo wir auf 1500m Höhe einen atemberaubenden Blick auf den Vulkan und den See Batur hatten. Auf und ab ging es weiter gen Südosten zum bedeutendsten Tempel Balis - dem Pura Besakih am Hang des Vulkans Gunung Agung. Die Anlage mit über 200 Gebäuden und traumhaftem Blick war wirklich bis jetzt die schönste Tempelstätte auf unserem Weg und die hinduistischen Opfergaben mit all den Blumen sehen so wunderschön aus! Selbst auf den Gehwegen liegen kleine Körbchen mit Blumen und viele kleine Zeremonien oder unzählige große Feste zu Ehren ihrer Götter sind fester Bestandteil des Alltags der Balinesen! Die Insel, von ihrer Kultur bis zur Natur, ist wirklich so traumhaft schön, dass wir gerade mal wieder so dankbar sind, all das einmal bereisen und sehen zu können! Gestern Abend haben wir den Film "Eat, Pray and Love" mit Julia Roberts geschaut, der u.a. auch hier in Ubud auf Bali spielt und wir haben uns mittendrin gefühlt, so schön! Am höchstgelegenen Tempel, dessen Stufen scheinbar kaum ein andere erklimmen wollte, konnten wir an einer Meditaions-Zeremonie teilnehmen, das war ein schönes Erlebnis, wenn wir auch nachher um sehr großzügige finanzielle Opfergaben gebeten wurden.. Selbst sehr viele Kinder laufen in dem Tempeln zum Verkauf von Karten oder Wasser herum und können dich in 10 Sprachen ansprechen - die traurigen Konsequenzen des Tourismus sind hier oft unübersehbar.
Durch abgelegene Dörfer und bei schönsten Lichtverhältnissen ging es mit dem Moped über Klungkunk wieder nach Ubub und mit dem chaotischen Feierabendverkehr noch zu einem Dorf nördlich von Ubud, wo bei Sonnenuntergang unzählige Schwärme von Reihern von der Nahrungssuche zurück in ihre Nistplätze fliegen - mit einem Bindung haben wir das Schauspiel genossen und diesen abenteuerlichen und wunderschönen Tag ausklingen lassen, während sich die Balinesen an jeder Straßenecke auf ihre Hahnenkämpfe vorbereitet haben. Abends haben wir noch einmal die so leckere Küche Ubuds genossen (dafür bekommt man in Australien nur ein Toastbrot!) und waren in einer Shisha-Bar. Gestern ging es in Ubud‘s berühmten Monkey Forest - ein Stück Regenwald mit schönen kleinen Tempeln und unzähligen frechen Affen. Die Babys waren wirklich total süß und der Rest einfach unheimlich dreist, es gab viel zusehen, leider hatten vor die SD-Karte in der Kamera zu Hause vergessen. Am Nachmittag sind wir für kein Geld der Welt in einen Spa und kamen in den Genuss einer balinesischen Ganzkörpermassage - die beste, die wir beide je hatten! Heute verlassen wir diesen schönen Ort und reisen in das kleine Fischerdorf Amed an der Ostküste Balis. Dort werden wir dem Touristenrummel hoffentlich noch leichter entkommen und uns wieder im Wasser erfrischen können - es ist wirklich unsagbar heiß hier!
Wir sind total begeister von Bali und genießen es dankbar in vollen Zügen!
Ganz liebe Grüße an alle in der Heimat, an die wir hier viel denken, denn viele von euch waren ja schon einmal hier!

Meditation-Zeremonie in Pura Besakih

Pura Besakih

Legong-Tänzerinnen

Mit dem Moped unterwegs - vorm Berg Batur

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen