South East Asia

Cambodia - Phnom Penh


Wir haben zwei intensive Tage in Phnom Penh verbracht und bevor es morgen 13 Stunden mit dem Bus über die Grenze nach Laos gehen wird, wollten wir noch einmal von den vielen berührenden und teils sehr nachdenklichen Momenten in Phnom Penh berichten...
Die Stadt ist wirklich groß, vollgestopft mit endlosen Markt- und Straßenständen, unzähligen intensiven Gerüchen, rufenden Tuk-tuk-Fahrern und unheimlich viel Verkehr. Entlang der Uferpromenade des Mekong wird allabendlich in großen Gruppen fleißig Aerobik-für-jedermann getanzt und wir werden auf Schritt und Tritt angesprochen, ob wir nicht doch das Tuk-Tuk zum Königspalast nehmen oder irgendwas kaufen wollen. Gestern Vormittag wollten wir uns diesen auch anschauen, aber hoher Besuch vom Premierminister verschloss die Türen für uns Touristen, so dass wir stattdessen zum Wat Pnohm gefahren sind. Beim zweiten Versuch heute Nachmittag begann es auf dem Weg zum Palast wie aus Eimern unaufhörlich zu schütten. Nachdem wir im Tuk-Tuk in der immer mehr überfluteten Straße fast weggeschwommen sind, haben wir nach einiger Warterei entschieden, dass es mit uns und dem Königspalast sowie seiner berühmten Silberpagode nichts wird. Stattdessen gab es bei Monsunwetter-Kulisse ein Bierchen :) 
Gestern Nachmittag haben wir die Killing fields in Choeung Ek 15km außerhalb der Stadt besucht. In diesem Exekutionszentrum wurden von den Roten Khmer zwischen 1975-79 bis zu 20.000 Menschen auf schreckliche Art und Weise ermordet. Bereits auf der Reise nach Phnom Penh habe ich das sehr berührende Buch "First they killed my Father" über den Genozid von 2 Millionen Menschen unter Führung von Pol Pot gelesen und als wir hier durch die friedlichen Obstgärten gelaufen sind, konnten wir uns kaum vorstellen, wie hier tagtäglich die Häftlinge des S-21 Gefängnisses sowie Frauen mit ihren Babys hingerichtet und zu Tode geprügelt wurden. Jeder Besucher bekam einen Audio-Guide, über den man anhand verschiedener Stationen sowie persönlichen Erzählungen durch die grausame Geschichte dieses Ortes geführt wurde. Die Gedenk-Stupa mit den 9000 Schädeln, die auf den "killing fields" gefunden wurden, erinnert auch an unsere eigene traurige Geschichte während der NZ-Zeit, die sich auf ähnliche Weise hier in Kambodscha wiederholt hat. Noch erschütternder war jedoch der Besuch des Tuol-Sleng-Museums, wo während der Herrschaft der Roten Khmer ein Gymnasium in ein Sicherheitsgefängnis umgewandelt wurde, indem die Häftling vor ihrer Hinrichtung in den "killing fields" grausam gefoltert wurden. Die Gräueltaten wurden akribisch und mit Fotos dokumentiert und die eindringlichen Gesichter der Gefangenen auf ihren Fotos haben uns sehr berührt. Die vietnamesische Armee fand bei der Befreiung des S-21 Gefängnisses nur noch sieben lebende Häftlinge, die aufgrund spezieller Fähigkeiten am Leben gelassen wurden, und die letzten zwei von diesen sieben Überlebenden konnten wir gestern persönlich treffen. Das war einer der bewegendsten Momente der Reise und uns fiel keine gute Frage ein, die man so einem Menschen stellen kann. Wir waren beeindruckt, wie sie hier herkommen, um ihre Geschichte mit den jungen Kambodschanern zu teilen, damit sie sich nicht wiederholt. Als wir erzählten, dass wir Deutsche sind, hat er stolz einen Artikel aus der  Süddeutsche Zeitung hervorgeholt und uns auch von seinem Besuch im KZ Sachsenhausen erzählt (er fand es furchtbar kalt in Deutschland). Dass die Hauptverantwortlichen für diesen Völkermord erst in den letzten Jahren juristisch zur Verantwortung gezogen wurden oder es wie bei Pol Pot bis zu seinem Tod nie zu einer Verurteilung kam, ist genauso unfassbar, wie dass die meisten westlichen Länder über Jahrzehnte nach dem Sturz der Roten Khmer offiziell nicht die neugebildete Regierung, sondern weiterhin die von Pol Pot anerkannten... 
Auch gestern Abend war ein nachdenklicher, als vor unserem Guesthouse eine völlig unterernährte Familie auf der Straße schlief und uns der Tuk-Tuk-Fahrer erzählte, dass sie hier seit 3 Jahren ums Überleben kämpfen. Auch wenn wir zuvor von so vielen, teils aggressiven Bettlern und Straßenkindern angesprochen wurden, so hat uns das Schicksal dieser Familie so berührt, dass wir gestern Nacht noch Brot gekauft und ihnen geschenkt haben. Ihre Dankbarkeit hat mir die Tränen in die Augen getrieben und die soziale Kluft Kambodschas wird einem wohl kaum so deutlich wie hier in Phnom Penh, wo sich dicke und teuerste Autos durch die vielen kleinen Karren der Ärmsten schieben.
In keinem Land zuvor hat uns die Armut der Menschen und die soziale Ungerechtigkeit so getroffen wie hier!
Aber zum Abschluss noch eine schöne Anekdote aus Phnom Penh: unser Laptop-Ladekabel hat gestern seinen Geist aufgegeben und dementsprechend haben wir uns heute auf eine Odyssee begeben, um ein neues aufzutreiben. Schweißgebadet haben wir dann nach einigem Suchen und erfolglosen Fragen einen Apple-Laden gefunden, aber wir waren nicht bereit, 100$ dafür zu blechen. Mit Hilfe von nicht englisch-sprechenden Tuk-Tuk-Fahrern, ihren Chefs, Ladenbesitzern und nach einigen Telefonaten ging es dann mit dem Tuk-Tuk in eine entfernte Seitenstraße Phnom Penhs, wo wir dann nach einigem Warten ein neues zum halben Preis bekommen haben - so können wir auch weiterhin bloggen :)

Hier ein paar Fotos aus Phnom Penh auf Flickr:



Markt in Phnom Penh

"Killing fields" mit Gedenk-Stupa in Choeung Ek


Our Tuk-tuk drivers enjoy the heavy rain :)




Bilder von Angkor Wat


Ein paar der vielen Eindrücke vom wunderschönen Angkor Wat:

http://www.flickr.com/photos/walkabout-hannicloud/9014214332/in/set-72157634062774346






Cambodia - Angkor War

Sous-dey aus Siem Reap!
Wir sind am Samstag von Koh Chang nach Kambodscha gereist und hatten in Thailand eigentlich ein Busticket bis nach Siem Reap gekauft, aber die Fahrt verlief leider nicht so optimal wie erhofft... Zuerst ist der Fahrer des Mini-Busses (aufgrund der Nebensaison fahren keine großen Busse mehr) gefahren wie ein Irrer. Obwohl sich alle Insassen beschwert und sogar Übelkeit vorgetäuscht haben, donnerte er mit einem Affentempo die Landstraßenpiste gen Grenze und überholte alles, was ihm in den Weg kam, in sehr riskanten Manövern. Nachdem wir diese gefühlt ewig dauernde Fahrt überstanden hatten, ließ er uns auch nicht an der Grenze raus, sondern in einem Restaurant, wo wir angeblich in einen anderen Bus umsteigen mussten und erst einmal alle Visa-Formulare ausfüllen sollten. Nach eigem Ausfüllen sollte wir dann das Visa im "Konsulat von Kambodscha", was eben noch Restaurant war, beantragen. Als wir uns weigerten, hat man uns schimpfend unseres Weges geschickt. Die Erinnerung an das Versprechen, dass uns doch ein anderer Bus an die Grenze bringen sollte, führte nach mehreren Nachfragen dazu, dass wir zusammen mit unserem polnischen Reisepartner rosa Sticker gegen unser Busticket bekamen und auf einen Pick-up klettern sollte... Da stiegen ganz dubios nach einigem Warten plötzlich 3 Männer vorn dazu. Das Auto wollte dann auch plötzlich auf der Straße zur Grenze abbiegen und während wir von hinten an die Fenster klopften und verdeutlichen wollten, dass wir zur Grenze und nirgends woanders hinwollten, erklärte man uns dann, dass wir doch noch zu einem anderen "Konsulat" zum Kauf des Visas fahren. Uns war echt mulmig und wir haben ihn zwingen können, weiter gerade zur Grenze zu fahren, deren Richtung wir zum Glück per offline-map wussten. An der Grenze wollten die 3 Männer uns dann Bustickets von der Grenze nach Siem Reap und wieder irgendwelche Visa verkaufen und haben uns weiter belästigt. Als wir alles ablehnten und versuchten, uns in Sicherheit der Grenzontrolle von Thailand zu begeben, wurden sie so böse und beleidigten lauthals uns mit einem plötzlich sehr ausgeprägten englischen Wortschatz... Aller Märchengeschichten zum Trotz standen wir statt 4 Stunden nur 3 Minuten am Visa-Schalter an, durften natürlich neue, die richtigen, Visa-Formulare ausfüllen und haben dafür auch nur den offiziellen Preise bezahlt. Leider ging die Touri-Verarsche auf der kambodschanischen Seite im großen Stile weiter, die hier noch von der Regierung gedeckt wird. Alle Ausländer werden direkt nach der Grenze in ein kostenloses Shuttle zum Busbahnhof gesetzt, um dort dann angeblich in ihren gebuchten Bus umzusteigen... Aber den versprochenen Bus gibt es nicht und keine freien Verkehrsmittel haben Zugang zu diesem mafiösen Ort. Der einzige Bus, der dort dann fährt, braucht statt 2 ganze 6 Stunden, weil er alle Insassen auf den nur 153km erst einmal über verschiedene Night-Marktes und Co. zerrt. Zudem fährt er nur ab, wenn er voll ist und das zerzögert die Abfahrt est einmal um etliche Stunden. Die wenigen Taxis zahlen ebenso an die korrupten Bosse, dass sie reinfahren dürfen und geben sind in ihren Preisen und Abgaben genauso abhängig wie die Touris, die noch schön an ihren rosa Stickern zu erkennen sind... Wir haben dann unter viel Tobawohu ein Taxi finden können und durften uns für unseren Preis auch nur hinten zu Dritt mit Rucksäcken hinquetschen. Auf der Fahrt hat der Taxifahrer auch diese Korruption im großen Stil zugegeben und er schien darunter ebens so zu leiden - dieses Beispiel scheint sich leider auf sehr viele Lebensbereiche hier zu übertragen, denn Korruption ist hier so etwas wie ein Lebensstil. Die viel schlimmere Konsequenz davon ist jedoch, dass trotz riesiger Flächen von Landwirtschaft hier so viele Menschen hungern und in Armut leben - würde man 1€ pro Tag als Armutsgrenze setzen, so wären weit über 50% der Bevölkerung darunter, während die wenigen Reichen immer reicher werden und selbst vor Verteibung und Landraub nicht zurückschrecken. Neben dem Glanz von Angkor Wat beschäftigen uns hier wie in keinem Land zuvor auf unserer Reise die vielen armen Kinder, die kein Zugang zu Trinkwasser, Essen oder teurer Schulbildung haben und hier an jeder Ecke betteln oder Sachen verkaufen müssen.
Nach einem denkbar schlechten ersten Eindruck sind wir nach unserer Ankunft in Siem Reap total überrascht worden von der Freundlichkeit und Hilfsbereistschaft, mit der man uns hier begegnete. Das Englisch, falls existent, ist hier zudem besser als in jedem bisherigen asiatischen Land. Nach einem langen und anstrengenden Reisetag gab es nur noch leckeres kambodschanisches Essen und ein Angkor-Bier, bevor es am nächsten Morgen früh rausging...
Zusammen mit Jakub und per Tuk-tuk ging es am Sonntag fast 11 Stunden auf eine Tempeltour durch Angkor. Mit langen Hosen und Shirts haben wir bei den 43 Grad (wohl im Schatten) so abgeschwitzt, dass wir trotz Unmengen Wasser den ganzen Tag nicht auf Toilette mussten :)
Auch wenn das Laufen und Klettern durch die großen Tempelanlagen bei der bisher wirklich extremsten Hitze unserer Reise (das hab ich schon oft vorher gedacht ;) eine körperliche Zumutung waren, so waren wir beeindruckt vom wirklichen imposanten Angkor, das größte religiöse Bauwerk der Welt! Begonnen haben wir den Tag in Angkor Wat, wo wir uns einen Guide genommen hat, der uns auf einer Tour in die Geschichte, Kultur, Religion und Architektur von Angkor eingeführt hat - es ist so spannend und faszinierend, wie zur Blütezeit dieser Hochkultur solche Bauwerke errichtet werden konnten und es den ca. 1 Miollionen Menschen hier so gut ging, dass sie solche Kapazitäten in jeglicher Hinsicht aufbrachten, während London noch nicht mal 50.000 Einwohner hatte und nun ja, die Europäer im Vergleich dazu in ihrem Mittelalter etwas herumdümpelten :)
Weiter ging es zu den ummauerten Abuwerken der Stadt Angkor Thom sowie zu den rätselhaften Gesichern des Bayon-Tempels. Nachmittags ging es entlang des Thommanon und Ta Keo nach Ta Prohm, dessen Tempelanlage uns mit am meisten gefallen hat, denn sie wird als einer der wenigen mehr ihrem natürlichen Verfall überlassen und teils wachsen riesige Bäume zwischen oder auf den alten Tempeln. Hier kommt neben zahllosen perfekten Fotomotiven und romantischen Stimmungen auch Lara Croft Feeling auf und die Dschungel-Atmosphäre wird neuerdings nur etwas dadurch getrübt, dass einge neue Zäune und Absperrungen angebracht worden. Im Vergleich zu Bagan besticht Angkor mit seinen vielen Statuen und filigranen Schnitzereien sowie die Details! Nach einem Besuch von Banteay Kdei und Pre Rup ging es zum Sonnenuntergang noch einmal nach Angkor Wat, dessen 4 noch erhaltende Türme in der Abendsonne leuchteten.
Heute ging es direkt wieder früh raus, denn den Sonnenaufgang wollten wir bei dieser Kulisse auch einmal genießen und man glaubt es kaum, aber bereits um 5.30 Uhr lief mir dann doch wieder der Schweiß übers Gesicht! Auf einer wunderschönen Tuk-tuk-Fahrt entlang kleiner Dörfer, die gerade aus ihrem Schlaf erwachten, ging es nach Banteay Srei, was erst 1914 von den Franzosen entdeckt & vor Kurzem restauriert wurde und mit besonders beeindruckenden Schnitzereien aufwartet. Auf der Rückfahrt haben wir einen kurzen Zwischenstopp bei einer Straßen-Show eines "heilenden Zauberers" gemacht, der der Menschenmenge über Stunden und bei dröhnenden Boxen anhand eines Baby-Krokodils, das später explosionsartig wachsen würde, erklärte, dass ein bestimmtes Öl die Mesnchen größer und stärker machen würde. Auch wenn wir die Korkodils-Verwandlung nicht mehr erlebt haben, so haben sich alle um uns herum schon mal fleißig eingerieben :) Den Abschluss bildete heute die große Tempelanlage von Preah Kan, die Ta Prohm ähnelt, denn auch hier wachsen Bäume über die Tempelruinen. Voller Eindrücke und recht geschafft entfliehen wir heute Nachmittag der Hitze, bevor morgen unser letzter Tag in Angkor ansteht.
Wir hoffen, dass das Hochwasser in Deutschland nicht weiter steigt und haben für euch alle wirklich überschüssige Sonne und Temperaturen :)
Ganz liebe Grüße aus Angkor Wat von Hanni und Cloudy!

Hier ein paar erste Eindrücke, bevor morgen mehr Bilder auf Flickr kommen:











Bilder Thailand


Nachträglich hier ein paar Eindrücke aus Bangkok und Koh Chang:

http://www.flickr.com/photos/walkabout-hannicloud/9038978971/in/set-72157634117098195

Königspalast von Bangkok



Bangkok und Koh Chang


Der erste Eindruck in Bangkok war sicher besonders durch die Erlebnisse in Myanmar geprägt, so dass uns die Stadt sehr modern und "westlich" vorkam. Die Stadt war zudem sehr viel sauberer als bei Hannis letztem Besuch vor 3 Jahren. Wir haben uns zu Dritt in ein Doppelzimmer mit schönem Klapp-Zustellbett einquartiert und sind dann direkt mit dem Stadtbus zum Chatuchak-Wochenendmarkt getuckert. Das ist der größte Flohmarkt der Welt und wir hielten es für eine Übertreibung, aber hier findet man wirklich alles, was man sich vorstellen kann! Auch nach 3 Stunden in brütender Hitze haben wir nur einen Bruchteil der Stände gesehen und uns mit vielen schönen Kleinigkeiten eingedeckt. Man muss wirklich aufpassen, dass einen der Kaufrausch nicht packt! Auch einige junge thailändische Designer verkaufen hier und hätten wir leere Koffer und volle Geldbeutel, so hätten wir uns von Wohnungseinrichtung bis Geschenke für alle einmal komplett ausgestattet :)
Abends ging es in dem Pool auf dem Hoteldach und dann auf die Kao San Road feiern - man muss es sich ja einmal angesehen haben, wie hier tausende Backpacker feiern als wären sie auf dem Ballermann. Es ist wirklich komisch, wieviele Touristen hier herkommen, um dann vom Essen über die Musik alles wie zu Hause haben zu wollen - man hätte auch in Europa feiern gehen können. Die Live-Musik-Qualitäten der Thais sind sehr beeindruckend und wir sind von Bar zu Bar gezogen, dabei sind wir ohne Tattoo, Affen oder gegrilltem Skorpion nach Hause gekommen, nur der Kater am nächsten Tag war wie in Hangover 2 :)
Das hielt uns aber nicht davon ab, uns am Montag den ehemaligen Königspalast anzusehen, ein wahrlich beeindruckender Palast mit dem wertvollen Smaragd-Buddha. Der naheliegende Wat Pho , Bangkoks imposantester und ältester Tempel mit der größten Buddha-Sammlung,  beherbergt den 46m langen und 15m hohen vergoldeten, liegenden Buddha. Wir konnten auch zufällig Mönche bei einer Zeremonie zusehen. In schöner Abendstimmung ging es mit dem Wassertaxi wieder zurück und abends schlug der Versuch, die Aussicht auf Bangkoks Skyline in der über 200m hohen Skybar zu genießen, fehl, denn man kommt da frecherweise nicht mit Fliflops hoch!

Am nächsten Morgen ging es mit dem Mini-Bus ganz in den Süden an den Golf von Thailand. Nach einigen qualvollen Stunden Fahrt, weil ich mir einen Magenvirus eingefangen habe, ging es mit der langsamsten Rost-Fähre auf die "Elefanteninsel" Koh Chang zum ruhigen Kai Bae Beach. Nach einigem Suchen und Vergleichen haben wir zwei sehr abgeschieden Bungalows direkt am Strand gefunden und genießen die Ruhe auf der aufgrund der Nebensaison fast Touristen-leeren Insel. Wir haben uns hier mit einer Massage verwöhnen lassen und genießen das warme, grüne Meerwasser mit Blick auf ein paar kleine Inseln vor unserer Bucht. Die Insel hat unheimlich steile Straßen und ist aufgrund des vielen Dschungels sehr grün. Mit dem Pick-up kann man sich hier gut fortbewegen, und auch wenn gestern der populäre Lonely Beach recht leer war, so sieht man an all den Touri-Schuppen, was hier wohl in der Hauptsaison los sein muss - wir haben lieber ein paar Wolken mehr als 300 Backpacker auf 10m2… Gestern ging es Jule und mir magen-technisch endlich etwas besser und sind wir noch mitten in den Dschungel zu einem Elefantencamp gefahren, wo wir mit Elefanten baden konnten und eine Runde durch den Dschungel gedreht haben. Wir haben uns dabei kein Unternehmen am Stadtrand, wo die Elis Kunststücke machen, rausgesucht und das einzige empfohlene mit guten Bedingungen für die Tiere gewählt. Einmal mit diesen Kolossen zu baden war echt ein tolles Erlebnis! Bei Sonnenuntergang am Strand haben wir dann Jules letzten Tag ausklingen lassen und heute haben wir die Weiterreise nach Kambodscha bis nach Angkor Wat, wohin wir morgen früh aufbrechen, organisiert. Auch wenn wir unseren Bungalow mit überdimensionierte Geckos teilen müssen, so werden wir das Meer, was jeden Abend zur Flut bis direkt an unseren Bungalow reicht, sehr vermissen!



Königspalast Bangkok

King Palast Bangkok

Wat Poh, Bangkok


Unser Bungalow auf Koh Chang





Fotos Myanmar

Wir haben Glück und können in Angkor Wat endlich unsere Fotos aus dem wunderschönen Myanmar hochladen! :)

Yangon:
http://www.flickr.com/photos/walkabout-hannicloud/8988085262/in/set-72157634008420736

Mandalay:
http://www.flickr.com/photos/walkabout-hannicloud/8988009196/

Bagan:
http://www.flickr.com/photos/walkabout-hannicloud/8986655155/in/set-72157634008033210

Inle-See:
http://www.flickr.com/photos/walkabout-hannicloud/8959069958/in/set-72157633948105692


Yangon
Bagan



Myanmar - Das goldene Land


Mingala ba aus Myanmar!

Wir sind mittlerweile gut in Koh Chang in Thailand angekommen und heute regnet es zur Abwechslung einmal, was nach den letzten Wochen tropischer Hitze sehr angenehm ist und mir die Zeit gibt, endlich von unserer Reise durch Myanmar zu berichten.

Das Land der goldenen Tempel ist trotz zunehmendem touristischen Einfluss an vielen Ecken  noch immer eine ganz eigene Welt für sich - nur hier tragen alle Männer karierte Röcke, die sog. longyi, und die Burmesen kauen dauerhaft Betelnüsse, was ihre Zähne rot-schwarz färbt und deren blutroter Saft gern, geräuschvoll und schamlos auf die Straße gespuckt wird. Besonders beliebt bei Mann wie Frau ist zudem thanaka, eine gelbe Paste, mit der man sich vor allem das Gesicht schminkt, weil das "beautiful, cool and healthy" ist. Auf unserer abenteuerlichen Reise haben wir wirklich hunderte goldene Pagoden, Stupas und schöne Tempel gesehen, die Leute sind hier alle sehr fröhlich, offen und glücklich, obwohl es dauert, bis man sich  von den letzten Jahrzehnten Militärdiktatur und der Isolation erholt hat. Auch wenn es hier noch kein McDonalds oder Starbucks  (wir sehen das wohl eher als Vorteil als mancher Einheimischer) und noch immer eine schlechte Infrastruktur gibt, so hat sich dennoch viel getan in letzter Zeit. Wir konnten das Land komplett und mit teils luxuriösen Bussen bereisen, es sprießen ATMs aus dem Boden und die neue Welle von Touristen, die mittlerweile alle leichter ein Visa bekommen, führt leider auch hier viel zu schnell dazu, dass die Preise der teils wenigen Hotels in kürzester Zeit immer mehr in die Höhe schnellen und man an mehreren Orten nur mit "Hello, Money!" angesprochen und mit Postkarten verkaufenen Kindern überschwemmt wird. Dennoch haben wir uns oft wie auf einer Zeitreise gefühlt und in diesem faszinierenden Land von 135 verschiedenen Volksgruppen mit unzähligen Sprachen so viel wie möglich von der komplexen Geschichte und Kultur Myanmars aufzusaugen. Trotz Regenzeit hatten wir unheimlich viel Glück mit dem Wetter, es war zwar immer unsagbar heiß, aber wir hatten keinen einzigen Regentag und dafür den Vorteil, dass alle Hotels und Restaurants fast leer waren und wir Bagan und all die schönen Orte nie mit jemandem anders teilen mussten. Zu unserer Überraschung und Freude standen auch unsere Mägen keinem Erlebnis im Wege!

Unser Auftakt der Reise in Yangon, der (nur heimlichen!) Hauptstadt war nun ja… pompös. Direkt am ersten Tag wollten wir unseren Tempelmarathon mit der berühmten Shwedagon Pagode beginnen, wobei uns vorher niemand gesagt hat, dass gerade ein Vollmondfest stattfindet. Der Menschenauflauf beim Wahrzeichen Yangons glich daher einem Volksfest, da neben uns irgendwie einzigen Touristen tausende Einheimischer mit ihrem Picknickkörben die ewig lange Treppe zu der mit goldenen Pagoden übersäten Tempelanlage geströmt sind. Bei uns strömte nur der Schweiß, bei der Hitze und in den schiebenden Menschenmassen fühlen wir uns kurz wie vor dem Kollaps, aber wir wurden mit einem einmaligen Erlebnis belohnt. Wir konnten uns gar nicht sattsehen, wie die Menschen zur Feier des Tages Wasser auf die Buddha-Statuen unter dem Baum der Erleuchtung warfen und zu Scharen in jeder Ecke zelebrierten und picknickten. Nach diesem Tag waren wir verbrannt, dehydriert, unsere Füße schwarz, aber sehr glücklich. 
Nach zwei Tagen voller Erlebnisse in der Tag wie Nacht pulsierenden Stadt Yangon (die Stadt fühlt sich oft an wie ein einziger Markt) und leckerem Streetfood ging es weiter "on the road to Mandalay". 

Die Stadt Mandalay mit ihrem großen ehemaligen Königspalast hat uns im Allgemeinen etwas weniger gefallen, aber wir haben dort einen sehr schönen Tagesausflug gemacht. Auf einem Pickup ging es für kein Geld der Welt einen langen Tag zu all den Highlights um Mandalay herum. Wir haben die Mahamuni-Pagode mit der berühmtesten Buddha-Statue des Landes besucht, die so verehrt wird, dass sie eine 6 Zoll dicke Blattgoldschicht trägt (Frauen waren jedoch "prohibited", denn Buddha mag das weibliche Geschlecht nicht in seiner Gegenwart). Weiter ging es stadtauswärts gen Amarapura, entlang des großen Flusses in vielen schönen Pagoden und Tempeln (z.B. Sagaing) mit ewig langen Aufstiegen, aber tollem Ausblick auf die mit goldenen Stupas übersäten Hügel. Wir haben unzählige Buddha-Statuen-Werkstätten und Weberei entlang der Straße gesehen sowie die durch Flüße abgeschnittene ehemalige Hauptstadt Ava. Dort ging es mit der Pferdekutsche durch malerische Landschaft und zu sehr beeindruckenden, alten Tempelanlagen wie das Ok Kyaung und einem sehr alten Teakholz-Kloster Bagaya Kyaung, während der kleine Sohn des Kutschers mit mir angry birds gespielt und mir zuckersüß alles stolz wie Bolle um uns herum gezeigt hat. Am Abend sind wir noch ein Stück über die berühmte U-Bein-Brücke bei Amarapura flaniert. Nach einer nächtlichen Bettwanzen-Attacke haben wir am nächsten Tag den leeren Königspalast, um den tausende Soldaten stationiert sind, und der Pagode auf dem Mandalay-Hill mit Rundum-Blick über die Stadt einen Besuch abgestattet. Auf der folgenden Busfahrt nach Bagan konnten wir die kleinen, abgeschiedenen Dörfer und Hütten entlang der Straßen beobachten und die Stopps an den "Raststätten" waren ein Highlight für sich (von manch einem die Divise: nichts-essen-nichts-trinken-nicht-auf-Toilette). Bei Vollmond mit Blick auf die ersten Pagoden ging es nach gelungener Abwehr der Pferdekutscher-Abzocker nach Neu-Bagan, wo wir ein wundervolles Hotel direkt neben einer Pagode bezogen haben - inklusive Lautsprecherbeschallung für die nächsten Tage. Bagan haben wir mit dem Fahrrad die nächsten zwei Tage erkundet, sind von früh bis spät auf die Pagoden mit ihren teils atemberaubenden Aussichten geklettert, haben auf einer Flussfahrt einen beeindruckenden Höhlen-Meditations-Tempel aus dem 12.Jahrhundert besucht und abends die Sonnenuntergänge von den hohen Pagoden geschafft nach so viel Sonne und Eindrücken genoßen. Bagan hat unsere Erwartungen erfüllt und übertroffen, das Meer der tausenden Pagoden war wirklich ein Highlight auf unserer Reise und eine einmalige Aussicht!

Bei der kurvigen Busfahrt zu unserem letzten Stopp, dem Inle-See, haben sich die Mönche vor uns kaputt gelacht über die GZSZ-mäßigen Tele-Soaps, mit denen man uns zur Abwechslung nach sonst ganz viel schlimmer chinesischer Karaoke beschallt hat - auf diesen Busfahrten lernt man viel über die Leute und kann herrlich beobachten! Den Inle-See haben wir mit einer Bootstour erkundet, wobei die Sonne so geknallt hat, dass wir uns modisch sehr gewagte, riesige Sonnenhüte vor der Abfahrt gegönnt haben. Entlang der beeindruckenden schwimmenden Gärten von Kela (Tomatenanbau auf dem Wasser!) und den mit dem Fuß rudernden Fischern ging es zu einem Dorf mit Häusern auf Stelzen mitten auf dem See. Auch die Region der Shan ist bekannt für ihre exquisiten Webereien, so werden hier Fäden sogar aus dem Inneren des Stiels von Lotuspflanze gewonnen, eine einmalige und sehr beeindruckende Technik! In dem Dorf wurde auch an einer Silberschmiede und bei Frauen mit lang gestreckten, Goldketten-besetzten Hälsen (sog. Longnecks/ Langhälse) angehalten. Wir haben noch einen Abstecher zum Pagodenwald bei Inthein gemacht und im Kloster mit den springenden Katzen lümmelten wirklich über all kleine Felltiger, aber keine schien motiviert oder agil :)
Da uns der Po noch von den Radtouren in Bagan noch so schön brannte, ging es am nächsten Tag noch einmal mit dem Rad zu den Hotsprings (wer will bitte bei 35Grad feuchter Hitze in heiße Quellen?!), zu einem hochgelegenen Waldkloster mit toller Sicht über den See (da waren wir dann kurz vorm Kollaps) und auf ein Weingut, welches von einem Deutschen geführt wurde (1. Kartoffelsalat nach über 6 Monaten - für uns himmlisch, objektiv maximal Durchschnitt). 
Den letzten Tag haben wir dann noch einmal in Yangon verbracht, wo wir den (recht enttäuschenden) Centralmarket besucht haben und am nächsten Morgen ging es in den Flieger nach Bangkok. Myanmar war eine abenteuerliche, sehr heiße und beeindruckende Reise mit unheimlich freundlichen Menschen und vielen einmaligen Eindrücken, wonach uns Bangkok eher wie ein westliches Atlanta oder so vorkam :) Leider finden wir auch auf Koh Chang kein Internet mit einer brauchbaren Uploadgeschwindigkeit, so dass wir nach mehreren Tagen und Versuchen leider noch immer keine der schönen Fotos hochladen konnten. Wir hoffen, dass wir bald irgendeine Möglichkeit auf unserer weiteren Reise finden und denken an alle in Deutschland im Hochwasser und hoffen, dass keiner direkt von der Flut betroffen ist! Liebste Grüße aus dem Strandbungalow auf Koh Chang!


Abendstimmung in Bagan






Singapore und Kuala Lumpur


Liebe Grüße aus KL, bevor wir morgen nach Myanmar fliegen und dann sicherlich für eine Weile kein Internet haben werden...
Wir sind gut in Singapur angkommen, kurz danach die adlig-blasse Jule auch und nach Bezug unseres schönen Hostels neben Little India ging's mit der Metro abends noch einmal quer durch die ganze Stadt nach Marina Bay, wo eine wunderschöne Licht-Wasser-Show uns einen pompösen Empfang in Singapur bereitet hat. Nach dem wir uns durch die riesige Shoppingmall und mit den 3 Metros wieder zurückgefunden hatten, gab's noch eine Menge Tiger-Bier an nem kleinen Stand mitten im untouristischen Nachtleben "Little Indias". Die Wiedersehensfreude konnte nicht mal eine mega-gruselige Psycho-Tante, die uns belästigt hat, trüben. Der Kopf hat sich am nächsten Morgen bedankt und bei segnender Hitze und starkem "Sunday traffic" haben wir uns an den weitentlegenen Bahnhof Woodlands an der malayischen Grenze gekämpft, um unsere Zugtickets abzuholen. Danach haben wir noch Chinatown mit dem ältesten hinduistischen Tempel Singapurs erkundet und abends ging's aufs Dach des Marina Bay Hotels mit traumhaftem Blick auf die Skyline. Im dekadenten Pool konnten wir leider nicht schwimmen, weil da nur noch Hotelgäste der Aussicht beim Baden fronen dürfen...
Wir sind abends noch durch Little India zu unserem Hostel spaziert und haben unseren Augen kaum getraut, dass auf den völlig überfüllten Straßen nur Männer unterwegs waren - davon allerdings tausende. Das waren die indischen Arbeiter, die für zwei Jahre nach SG kommen und am Wochenende mal frei haben und dann alle zusammen Bierchen trinken...
Die Innenstadt mit dem schönen Kolonialviertel und tollen Stadtansichten haben wir bei der brütenden Hitze am Tag darauf erlaufen und nachmittags waren wir auf der berühmten Orchad Road shoppen. Endlich muss Hanni nicht mehr nur in Badehosen rumlaufen und ein paar unserer verschlissenen Shirts konnten ersetzt werden, juhuu! In noch keiner Stadt haben wir so viele Shoppingmalls gesehen wie in SG, wir konnten sie nicht mal zählen! Leider habe ich mich total erkältet durch die Klimaanlagen überall und versuche nun, ganz schnell wieder gesund zu werden!
Abends ging's mit dem Nachtzug nach Kuala Lumpur, wo wir gestern um 7 Uhr morgens angekommen sind. Recht knapp mussten wir noch ein Passbild mit weißem Hintergrund für Hanni (statt Passbildautomaten gibt's hier Inder, die dich vor der Rauhfasertapete fotografieren und dann alles photoshoppen :) und neue Reisebestätigungen ausdrucken, dann ging's mit Sack und Pack zur Botschaft von Myanmar. Eine Botschaft wie diese Hütte haben wir auch noch nie zuvor gesehen, aber nach einigen Huddeleien mit Formularen, Preisen und Co. hatten wir endlich alles abgegeben und konnten heute Nachmittag das Visa abholen! Der Hitze und Erkältung wurde dann gestern mit einem langen Spaziergang durch die Innenstadt KL's getrotzt, auch wenn wir alle schönen Ecken erreichen konnten, so ist die Stadt allerdings nicht geeignet, um sie zu Fuß zu erkunden... Gestern Abend waren wir im Food Court der KLCC Mall essen und haben nachher den Blick und die Wasser-Licht-Spiele vor den Petronas-Towers genossen, wirklich sehr schön!
Ich kurriere mich heute etwas aus, Hanni kümmert sich um die Festplatten, Jule und Yuko erkunden die Batu-Höhlen und morgen fliegen wir vier dann alle nach Myanmar!

Wir schicken alle liebe Grüße in die Heimat und können uns evtl. erst am 2. Juni aus Bangkok wieder melden!

Hier noch ein paar Eindrücke aus Singapur:

http://www.flickr.com/photos/walkabout-hannicloud/8780908854/in/set-72157633564265259

... und Kuala Lumpur:
http://www.flickr.com/photos/walkabout-hannicloud/8780725584/in/set-72157633564052539

Skyline Singapur

Lounge @ Marina Bay Hotel

Blick vom Marina Hotel SG

Marina Hotel SG
Petronas Towers KL

Little India KL


Borneo - Mulu Nationalpark und Kutching


Mit einer kleinen Propellermaschine sind wir nach kurzem Zwischenstopp in Miri nach Mulu inmitten in den Dschungel, zu den größten Höhlen der Welt geflogen. Der Blick über die Weiten des Regenwaldes aus der Luft war toll und bald darauf standen wir mitten im Nichts bei 40 tropisch-feuchten Grad und haben nach einer Unterkunft außerhalb des überteuerten Nationalparks geschaut,  die bezahlbar und noch nicht voll ist - unser Dschungelcamp konnte beginnen:)
Am Ende sind wir in einem "Homestay" bei einer Fischerfamilie gelandet, deren Unterbringung selbst kühne Bolivien-Erfahrungen in Sachen "Komfort" getoppt hat, aber trotz allem war es auch mit 3 Stunden Strom am Abend und selbst fehlendem Ventilator toll, wenn morgens bei sengender Hitze alle unterm Haus saßen und Fischernetze in der Hängematte geknüpft haben - so schön nicht touristisch! 
Euphorisch und in Anbetracht unserer kurzen Zeit in Mulu ging es nachmittags direkt durch den Dschungel zum 3.5km entfernten Ausgang der Deer Cave - die berühmte Höhle aus der BBC Doku Planet Earth, wo sie das Naturschauspiel gefilmt haben, wie täglich Millionen von Fledermäusen in der Dämmerung aus der Höhle auf Nahrungssuche fliegen. Trotz traumhaften Wetters schienen allerdings nicht mal 100.000 von den Millionen hungrig zu sein und so haben wir uns an den Fledermäusen, die auf dem nächtlichen Rückweg ganz nah um uns herum gesaust sind, erfreut. Die Auswahl des Essens mitten im Nichts war entsprechend der Lage und die 500. Portion Nasi oder Mee Goreng kam uns zu den Ohren raus, Magenprobleme gab‘s immer noch für mich gratis dazu :)
Am nächsten Morgen sind wir mit dem Langboot durch den Dschungel und haben zuerst in einem kleinen Dorf des Penan-Stammes angelegt. Seit ein paar Jahrzehnten wurden selbst diese entlegenen, vorher nomadisch lebenden Stämme missioniert, so dass sie nun in kleinen Dörfern entlang des Flusses sesshaft geworden sind und ihren animistischen Glauben mit 90% Christentum gemixt bekommen haben. Wir durften das Blasrohr (blowpipe), die alte Jagdwaffe der Penan, ausprobieren, wobei man kleine Pfeile mit Gift des Upas Baumes an der Spitze aus einem Rohr pusten muss. Damit werden die Tiere betäubt und können dann leichter erlegt werden. Wir haben uns beide gut angestellt, allerdings ist die Kraft und Geschwindigkeit der Pfeile von den Einwohnern eine ganz andere :) Weiter ging es mit dem Boot zur Höhle des Windes (Cave of the Winds), zur Lady‘s Cave und zuletzt haben wir die Clearwater Cave erklommen und durchwandert. Wer hofft, dass es wenigstens in den Höhlen schön kühl ist, der irrt, es war fast genauso heiß, nur noch feuchter und wir haben auf unserer gesamten Reise noch nicht so viel geschwitzt wie hier in Borneo. Die Ausmaße dieser gigantischen Höhlen und besonders ihre einmaligen Stalaktiten, -miten und sonstigen Wüchsen in alle Richtungen mit beeindruckender Schönheit waren das "Klima" wert und auch wenn wir lernen mussten, dass Höhlenfotografie ein Oxymeron ist, so hoffen wir, dass wir zumindest einen Funken der atemberaubenden Höhlen einfangen konnten.
Nach all den Stufen und Wegen durch die Höhlen ähnelte die Abkühlung im Fluss danach einer Wiedergeburt… Nachmittags ging‘s dann auf Tour Nr. 2, zusammen mit unserer Führerin Haidi haben wir erst die Flora und Fauna des Dschungels und später die größte Höhle der Welt bestaunt. Auf dem Marsch zu den Höhlen haben wir soviel über die heimischen Tiere, aber auch über die vielen verschiedenen Stämme gelernt, so sprechen hier alle sehr viele, teils extrem komplizierte Sprachen von den verschiedenen Stämmen, weil z.B. der Papa aus einem anderen kommt als die Mutter oder der Cousin oder die Oma, usw. … So kommt es, dass Heidi fast jeden in einer anderen Sprache anspricht, dazu kommt noch Malay, Chinesisch und Englisch, wirklich beeindruckend! Nach der Tour durch die Lang-Höhle ging es endlich in die Deer Cave hinein - die größte Höhlenpassage der Welt und sowohl deren Höhe als auch Länge konnten wir in keinem Bild fassen - Wahnsinn! An der Decke hingen dann auch die Millionen von Fledermäusen in riesigen schwarzen Flecken und bis zum anderen Ausgang der Höhle (Der Garten Eden genannt) ist dementsprechend der Boden mit Tonnen (unübertrieben) von Guana (Fledermauskacke) inklusive davon angezogene Insekten überdeckt. Die Tierwelt in der Höhle ist auch einzigartig, aber nachdem wir einmal durchgelaufen sind, hatten wir wortwörtlich "die Nase voll" vom Guyana-Gestank :) Es war auch wieder Zeit für den "Dschungel-Fernsehabend", so haben wir vom Fledermaus-Amphitheater wieder mit vielen anderen wie die Deppen für Stunden auf den schwarzen Höhlenausgang gestarrt, voller Hoffnung, dass nun die Schwärme von Fledermäusen endlich rausfliegen, aber auch diesmal hat sie das nicht die Bohne interessiert. Die folgenden Geschichten von Touristen und Guides, warum keine rausgeflogen kamen, waren zumindest sehr unterhaltsam und als allerletzte haben wir allein mit Haidi in der Dunkelheit gesessen und alle telepathischen Kräfte angestrengt, aber mussten dann auch irgendwann abbrechen, sonst hätte es kein Mee Goren mehr gegeben :D Trotz allem hat sich der Ausflug nach Mulu mehr als gelohnt und am nächsten Tag haben wir uns recht geschafft nur noch in den Fluss gelegt, bis es mit dem Propeller-Flieger in den Süden nach Kuching ging.
Seit zwei Tagen stellen wir uns nun hier der Tropenhitze, um endlich meinen Affentraum zu erfüllen und um mehr über die Stämme Borneos zu lernen (bevor die Engländer, Holländer und Japaner kamen)… So ging es gestern mit dem Bus zum Semenggoh Wildlife Rehabilitation Center, wo wir Orangutans im Dschungel sehen konnten! Wir hatten Glück, dass momentan nicht genug Früchte im Wald verfügbar sind, so dass wirklich viele Affen in die Nähe der Fütterungsplattform gekommen sind und vom Baby bis zum "Alpha-Tier" haben wir alle sehen können! Leider war es so heiß, dass meine Brille und die Kamera dauerhaft beschlagen waren, aber trotzdem habe ich mich besonders gefreut, all die süßen Orangutans einmal in freier Wildbahn so nah zu sehen. 
Nachmittags sind wir auf die Halbinsel Damai, um dort in einem Freilichtmuseum die für Borneos Ureinwohner so typischen Langhäuser sowie all ihre Traditionen näher kennenzulernen. Das Museum war toll gemacht, man konnte in die verschiedenen Langhäuser rein, dort Einheimischen beim Kochen, Tanzen, etc. zusehen und es gab eine Show mit den traditionellen Tänzen der verschiedenen Stammesgruppen. Vertiefen konnten wir das heute noch im ethnologischen Sarwak-Museum hier in Kuching, wo wir zudem viel über die Geschichte Borneos gelernt haben und über die Tradition der Schrumpfköpfe - es ist so toll, wie sich das Weltbild beim Reisen erweitert und was wir alles Neues fernab unseres westlichen Lebens lernen!
Gestern Abend waren wir auf dem TopSpot FoodCourt von Kuching - wahrlich ein einmaliges Erlebnis! Auf dem Deck eines Parkhauses war quasi ein riesiges Outdoor-Restaurant mit vielen kleinen Ständen wie auf einem Nightmarket und jegliche Form von Seafood wurde frisch zubereitet. Wir haben lange nicht so lecker gegessen und uns an Oysterpfannkuchen oder Tigerprawns den Bauch vollgeschlagen
Gerade bei dem Wetter und auch bei all den vielen Reisewegen, die wir selbst organisieren, ist es oft allerdings auch sehr sehr anstrengend - nach Monaten auf Achse träumen wir oft von einem Käsebrot oder einem "vernünftigen" Kleidungsstück, Bett, Magen, Wetter, Toilette, Musik, etc. :) Aber wir haben uns und all diese einmaligen Erlebnisse!
Heute ist unser Dschungel-Camp erst einmal vorüber, denn wir fliegen gleich nach Singapur, wo wir uns schon freuen, Jule zu treffen! :)
Es grüßen aus dem schönen und nicht so von Backpackern überrannten Borneo Hanni und Cloudy, die gern einen süßen Orangutan mit nach Hause nehmen möchte!

Hier die Fotos von Mulu und Kuching:

http://www.flickr.com/photos/walkabout-hannicloud/8740327611/in/set-72157633461886019

Orangutan im Semenggoh Rehabilitation Center

Sarawak Cultural Village

Typisches Longhouse der Orang Ulu
Top Spot Food Court in Kuching



Ankunft in Borneo

Mit dem Flieger sind wir dann am 11.5. abends nach Kuala Lumpur geflogen, wo wir inmitten von Blitzen gelandet sind. Wir hatten mal wieder eine "erholsame" Nacht auf dem Flughafen, denn morgens um halb 7 ging es direkt weiter nach Borneo (wo man nur von KL oder Singapur hinfliegen kann). Selten haben wir so einen hektischen und menschenüberfüllten Flughafen morgens um 5 Uhr gesehen wie in Kuala Lumpur, heute Vormittag sind wir dann gut in Kota Kinabalu auf Borneo gelandet, nach langer Reise sind wir wieder nördlich des Äquators angekommen.
Die Leute sind hier nicht so aufdringlich wie in Bali, wie entspannend, und alles ist weniger touristisch. Die feuchte Hitze jedoch schafft einen genauso wie in Indonesien und nach der schlaflosen Nacht haben wir nun einen langen Mittagsschlaf eingelegt.  Heute Vormittag waren wir noch direkt auf dem großen Sonntagsmarkt, von Fischen in Plastetüten bis Wischmopp-Vorführungen gab es alles. Auf der recht verzweifelten Suche nach einem "richtigen" Frühstück sind wir dann in einem der überfüllten Selbstbedienungsläden gelandet, weil da u.a. auch "bakery" stand, was ja keinen hier hindert, trotzdem Reis und Nudeln jeglicher Kombination zum Frühstück zu essen (selbst Mc Donalds serviert Reis in typischen Cheeseburger-Papier ;). Die Ess- und Hygiene-Umstände scheinen hier auf Borneo etwas herausfordernder für unsere europäischen Mägen, aber wir sind ja erst angekommen… Am Abend sind wir entlang der Seepromenade durch den "Nightmarket" spaziert. Unzählige Fisch-, Fleisch- und sonstige Essstände überbieten sich dicht an dicht und Gerüche aller Art strömen durch die Straßen zusammen mit Farben, Menschenmengen und tausend Details, während wir seit langem mal wieder einen Sonnenuntergang gesehen haben.
Morgen geht es direkt weiter nach Mulu, um im Gunung-Mulu Nationalpark die berühmten und größten Höhlen der Welt (siehe Planet Earth Film vom BBC) zu besichtigen. Auf den Mount Kinabalu können wir aus Zeit- und Preisgründen leider nicht wandern, denn wie bei anderen Highlights von Borneo sind die Zugangstickets extrem limitiert (und erfordern monatelanges Vorausbuchen) und wirklich lächerlich überteuert. Von den Höhlen werden wir weiter in den Süden nach Kutching reisen, um uns u.a. auf die Suche nach Orangutans zu begeben, bevor es am 18.5. nach Singapur geht, wo wir Jule dann treffen.
Wir hoffen, uns vorher noch einmal melden zu können und schicken unseren Mamas ganz ganz liebe Muttertagsgrüße aus Borneo!!! Wir denken heut besonders viel an euch und haben euch sehr lieb! Fühlt euch fest gedrückt aus Kota Kinabalu!









Nightmarket Kota Kinabalu





Hier das vervollständigte Album mit allen Fotos von Bali:

http://www.flickr.com/photos/walkabout-hannicloud/8734331808/in/set-72157633468560508

Wir fliegen nun nach Mulu :)

Liebe Grüße aus Borneo!


Gili Aer

In Amed sind auch nicht mehr alle nur Fischer, sondern auch hier wird dir an jeder Ecke alles mögliche angedreht - auch wenn es bei Weitem noch nicht ganz so touristisch ist wie der Süden, so hat sich hier dennoch alles in den letzten Jahren sehr verändert. Es fiel uns schwer, mit Balinesen in Kontakt zu kommen, bei dem sich nicht alles um Verkauf dreht und die Spuren des Massentourismus sieht man leider auch überall im Wasser: sowohl an der gesamten Ostküste Balis, als auch auf den Gili Inseln war das Wasser teilweise sehr vermüllt und viele Korallen tot.
Weil es so schön unabhängig und flexible war, haben wir uns wieder ein Moped ausgeliehen und Schnorchelsachen dazu, um alles auf eigene Faust erkunden zu können. Direkt vor unserer Strandbungalow in Jemeluk konnte man prima schnorcheln und wir haben sogar einen Hindu-Tempel im Wasser entdeckt! Noch spektakulärer war allerdings der Ausflug nach Tulamben, wo das berühmte Wrack der gesunkenen amerikanischen "Liberty" liegt. Das Wrack ist so einmalig, weil es bei einem Vulkanausbruch bis 5-15 Meter unter die Wasseroberfläche und sehr nahe an der Strand geschoben wurde. Daher muss man wirklich nicht tief tauchen, um direkt im Wrack und umgeben von unzähligen Fischen und Korallen zu schwimmen. Es war wie in einem großen Aquarium und die Kulisse wirklich einmalig! Genauso fotogen zeigte sich am Nachmittag der Wasserpalast Tirta Gangga, zu dem wir mit dem Moped entlang der typischen Reisfelder (wo gerade Reisernte war) gefahren sind. Abends waren wir noch bei einem Live-Konzert in Amed, wo die Balinesen mal wieder gezeigt haben, wie gut sie Live- und vor allem Cover-Musik machen können!

Nach zwei schönen Tagen an der Ostküste sind wir mit dem Boot nach Lombok auf die Gili-Inseln übergesetzt. Vor Jahren noch totaler Geheimtipp von Südseeinseln, mittlerweile ebenfalls überflutet von Urlaubern, besonders Gili Trawangan ist ein weiterer "indonesischer Ballermann" geworden. Das wollten wir von vornherein umgehen, daher sind wir auf die von Touristen noch etwas verschontere Insel Gili Air. Auf keiner der drei Gili-Inseln gibt es motorisierten Transportmittel oder Polizei - daher sieht man überall die so typischen Pferdekutschen und es gibt Gras an jeder Ecke zu kaufen.
Von unserem recht primitiven Bungalow aus (was anderes konnten wir uns hier mittlerweile nicht mehr leisten) konnte man direkt im türkis-blauen Wasser schnorcheln, wo wir eine Schildkröte und Schwärme von tropischen Fischen gesehen haben, die uns sogar angeknabbert haben. Die Insel haben wir schweißgebadet in etwas mehr als einer Stunde mit dem Fahrrad umrundet und abends gab es immer so leckere Barbecues am Strand - ansonsten war es wirklich Erholung, die die Inseln mit ihren überdachten Liegen am Strand bietet und alles entsprechend der Hitze sehr entspannt (bis auf die Aufdringlichkeit der Bewohner, dir doch noch irgendetwas zu verkaufen).
Am Samstag sind wir mit dem Boot zum Hafen von Pandangbai zurück nach Bali und weiter mit dem Bus durch den chaotischen Verkehr nach Denpensar. Bali war wirklich abseits der überfüllten Touristenpfade in vielerlei Hinsicht ein Highlight, diese waren allerdings aufwendiger zu finden als wir gedacht hätten…

Hier die Fotos bei Flickr von Bali:

http://www.flickr.com/photos/walkabout-hannicloud/8728290296/in/set-72157633468560508

und von Gili Air:

http://www.flickr.com/photos/walkabout-hannicloud/8731786134/in/set-72157633468560508

 Wasserpalast Tirtagangga
Reisernte auf Bali

Fahrradtour einmal um Gili Air



Bali Part I

Selamat siang aus dem wunderschönen Bali!!!

Von Cairns ging es mit dem Flieger am Donnerstag über Darwin nach Denpensar.
Während der 5 Stunden Wartezeit in Darwin hätten wir 60$ für den Bus ins Stadtzentrum zahlen soll, daher haben wir voller Vorfreude die letzten Stunden auf extrem teurem australischen Boden bei tropischer Hitze auf dem völlig unausgestatteten Flughafen in Darwin ausgeharrt (und dabei noch mal 30$ für 1 Essen geblecht!) - und fühlen uns seit unserer Ankunft in Bali ein bisschen wie im Paradies, und das nicht nur in finanzieller Hinsicht :)
Trotz circa 300 aufdringlicher Taxifahrer sind wir dank Lonely Planet Info mit unserem Gepäck am Donnerstagabend ein paar hundert Meter vom Flughafen Denpensar weggelaufen und haben die einzig "richtigen" Taxis gefunden, womit wir für knapp 2€ bis nach Kuta gekommen sind. Kuta ist wie erwartet ein brodelnder Kessel und unzählig vor allem australischen und asiatischen Touristen, mit Partymeilen, unzähligen Geschäften, Hupkonzerten, Hotels, Surfbrettern, Magic Mushrooms an jeder Ecke und für Bali recht teuren Preisen. Wir haben für eine Nacht in wohl einem der billigsten Hotels nicht weit vom Strand eingecheckt und haben noch einen nächtlichen Spaziergang durch die Strassen von Kuta gemacht - dabei gab‘s das erste Mal leckeres asiatisches Essen und Live-Musik, wobei am Ende jeder Tisch ein Karaoke-Lied aus seinem Land zusammen mit der Band zum Besten geben durfte. Wir kannten den deutschen Schlager allerdings nicht mal, das war jedoch für niemanden eine Ausrede und so ging‘s nach ner Weile Improvisation dann ans Tanzen statt Singen - eine halbe Stunde in Kuta unterwegs gewesen und schon nen Walzer getanzt, zünftig :)
Am nächsten Morgen sind wir an den beliebten, langen Strand von Kuta, wo sich ungelogen hunderte Surfanfänger Brett an Brett (und wir sind in der totalen Nebensaison!) an den perfekten Wellen versucht haben. Das war ein herrliches Schauspiel und wahrlich haben wir noch nirgends so geeignete Wellen zum Reiten gesehen! Das Wasser war ebenso so schön, dass man ausgelassen planschen und schwimmen konnte, ohne Angst vor Quallen, Krokodilen oder sonstigen Biestern war ein wahrer Genuss! Trotzdem ging es mittags raus aus der Touristenhochburg und mit dem Shuttle-Bus bis nach Ubud (mehr im Innland von Bali gelegen). In der Kunsthauptstadt der Insel sind wir mit unserem Gepäck klitschnass durch die Strassen der Stadt , um eine passende Unterkunft zu finden - die Tortur hat sich allerdings mehr als gelohnt, wir haben ein wunderschönes Zimmer inmitten von kleinen Tempeln mit traumhaften Blick vom Balkon für das gleiche Geld wie in Kuta gefunden und bleiben nun sogar noch eine 3. Nacht hier, weil es sooo schön ist :) Auch in Ubud muss man gekonnt sowohl den Touris als auch den Touri-Abzocker-Strategien entgehen, denn wir wollen weder ein Sarong für 50€ statt 3€ kaufen noch dauerhaft dem Franzosen erklären, dass und wie er seinen Sarong in Tempelanlagen zu binden hat… Am lustigesten sind allerdings die Taxifahrer, deren Strategie mittlerweile so ausgefeilt ist, dass sie, wenn man dankend abgelehnt hat, ein Schild hervorzücken, auf dem groß "Maybe tomorrow" druafgedruckt ist :) Nach fünf Monaten sind wir allerdings recht gut in Training und sind all das die letzten Tage gut umgangen und haben die Insel sehr genossen. Am Freitagabend waren wir bei einer traditionellen Tanzveranstaltung mit Lerong- und Barong-Tänzen in einem Tempel. Während eine Gruppe von Männern auf Xylophonen spielten, haben Frauen Lerong getanzt (vor allem mit den Fingern, Armen, Augen und dem Gesicht) und Männer schillernde Maskentänze vorgeführt. Die Geschichte war leider trotz Beschreibung nicht ganz nachzuvollziehen, allerdings war es trotzdem wunderschön und die Kulisse atemberaubend.
Am nächsten Morgen ging es früh raus und für 5€ haben wir uns ein Moped für den Tag gemietet. Das war wirklich ein Highlight bis jetzt, denn der Verkehr hier ist hier nur wahnsinnig, aber am Nachmittag hatten wir uns im Meer von Mopeds so richtig eingegliedert im Chaos und an jeder Kreuzung mit den Einheimischen neben uns gequatscht und nach dem Weg gefragt. Früh ging es zuerst nach Goa Gajah, einem Tempel mit Elefantenhöhle nahe Ubud, wo wir fast die ersten waren. Da wir noch in anfänglicher Euphorie bis zum Dschungeltempel wollten, sind wir nach dem ersten Besuch hier bereits wirklich komplett durchgeschwitzt gewesen. Das hat sich dann bei Tempel Nr. 2, dem Felsentempel Gunung Kawi, auch wiederholt, aber die hinduistischen Tempel sind wirklich schön und sehr fotogen!
Auf dem weiten Weg (der ja hier nirgends ausgeschrieben ist & wo sonst alle gegen Geld dein Guide sein wollen) haben wir ein anderes deutsches Pärchen gefunden und wir sind den gesamten Tag und Abend zusammen weitergefahren. Mit Anna und Flo ging es dann zuerst durch die Berge und Reisfelder nach Penelokan/ Kintamani, wo wir auf 1500m Höhe einen atemberaubenden Blick auf den Vulkan und den See Batur hatten. Auf und ab ging es weiter gen Südosten zum bedeutendsten Tempel Balis - dem Pura Besakih am Hang des Vulkans Gunung Agung. Die Anlage mit über 200 Gebäuden und traumhaftem Blick war wirklich bis jetzt die schönste Tempelstätte auf unserem Weg und die hinduistischen Opfergaben mit all den Blumen sehen so wunderschön aus! Selbst auf den Gehwegen liegen kleine Körbchen mit Blumen und viele kleine Zeremonien oder unzählige große Feste zu Ehren ihrer Götter sind fester Bestandteil des Alltags der Balinesen! Die Insel, von ihrer Kultur bis zur Natur, ist wirklich so traumhaft schön, dass wir gerade mal wieder so dankbar sind, all das einmal bereisen und sehen zu können! Gestern Abend haben wir den Film "Eat, Pray and Love" mit Julia Roberts geschaut, der u.a. auch hier in Ubud auf Bali spielt und wir haben uns mittendrin gefühlt, so schön! Am höchstgelegenen Tempel, dessen Stufen scheinbar kaum ein andere erklimmen wollte, konnten wir an einer Meditaions-Zeremonie teilnehmen, das war ein schönes Erlebnis, wenn wir auch nachher um sehr großzügige finanzielle Opfergaben gebeten wurden.. Selbst sehr viele Kinder laufen in dem Tempeln zum Verkauf von Karten oder Wasser herum und können dich in 10 Sprachen ansprechen - die traurigen Konsequenzen des Tourismus sind hier oft unübersehbar.
Durch abgelegene Dörfer und bei schönsten Lichtverhältnissen ging es mit dem Moped über Klungkunk wieder nach Ubub und mit dem chaotischen Feierabendverkehr noch zu einem Dorf nördlich von Ubud, wo bei Sonnenuntergang unzählige Schwärme von Reihern von der Nahrungssuche zurück in ihre Nistplätze fliegen - mit einem Bindung haben wir das Schauspiel genossen und diesen abenteuerlichen und wunderschönen Tag ausklingen lassen, während sich die Balinesen an jeder Straßenecke auf ihre Hahnenkämpfe vorbereitet haben. Abends haben wir noch einmal die so leckere Küche Ubuds genossen (dafür bekommt man in Australien nur ein Toastbrot!) und waren in einer Shisha-Bar. Gestern ging es in Ubud‘s berühmten Monkey Forest - ein Stück Regenwald mit schönen kleinen Tempeln und unzähligen frechen Affen. Die Babys waren wirklich total süß und der Rest einfach unheimlich dreist, es gab viel zusehen, leider hatten vor die SD-Karte in der Kamera zu Hause vergessen. Am Nachmittag sind wir für kein Geld der Welt in einen Spa und kamen in den Genuss einer balinesischen Ganzkörpermassage - die beste, die wir beide je hatten! Heute verlassen wir diesen schönen Ort und reisen in das kleine Fischerdorf Amed an der Ostküste Balis. Dort werden wir dem Touristenrummel hoffentlich noch leichter entkommen und uns wieder im Wasser erfrischen können - es ist wirklich unsagbar heiß hier!
Wir sind total begeister von Bali und genießen es dankbar in vollen Zügen!
Ganz liebe Grüße an alle in der Heimat, an die wir hier viel denken, denn viele von euch waren ja schon einmal hier!

Meditation-Zeremonie in Pura Besakih

Pura Besakih

Legong-Tänzerinnen

Mit dem Moped unterwegs - vorm Berg Batur

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